Der Straßenzustand in Österreich wird immer schlechter - und der Klimawandel macht alles noch teurer: Der VCÖ warnt vor einer regelrechten Kostenlawine für Sanierungen. Besonders betroffen: Tunnel, Brücken und Landesstraßen, die unter Hitze, Starkregen und Murenabgängen leiden. Der Rechnungshof schlägt Alarm.
Allein bei Österreichs Autobahnen und Schnellstraßen (insgesamt 2.266 Kilometer) stiegen die Erhaltungskosten in den letzten zehn Jahren um satte 77Prozent - auf 874Millionen Euro im Vorjahr. Für 2030 rechnet man mit 1,3 Milliarden Euro. Ein massiver Brocken: Die Generalsanierung des Tauern- und Katschbergtunnels wird 700 Millionen Euro verschlingen.
VCÖ-Experte Michael Schwendinger spricht Klartext: "Auf die öffentlichen Haushalte rollt eine große Kostenwelle zu. Sanierungen müssen Vorrang vor neuen Straßenbauten haben." Vor allem der Lkw-Verkehr setze dem Straßennetz zu - ein 26-Tonner belastet die Straße so stark wie 26.000 Pkw, heißt es in der neuen Studie.
Auch das Landes- und Gemeindestraßennetz ächzt: Schon 2016 galten ein Drittel der Landesstraßen als "schlecht bis sehr schlecht". Die Erhaltungskosten verdoppelten seit dem Jahr 2015 auf 320 Millionen Euro (+47 Prozent). In Tirol etwa sind ein Drittel der Straßen in "schlechtem oder sehr schlechtem" Zustand.
Der "VCÖ - Mobilität mit Zukunft" ist eine auf Mobilität und Transport spezialisierte, gemeinwohlorientierte Organisation. Ziel des 1988 gegründeten VCÖ ist ein "ökologisch verträgliches, ökonomisch effizientes und sozial gerechtes" Verkehrssystem. Die Sichtweise des VCÖ ist "global orientiert, themenübergreifend und berücksichtigt die Interessen zukünftiger Generationen".
Der Klimawandel verschärft das Problem: Schon jetzt übersteigen die Katastrophenschäden die alten Prognosen deutlich. Statt 27 Millionen Euro wie 2015 prognostiziert, fielen zuletzt jährlich rund 43 Millionen Euro an Schäden durch Extremwetter an. Fakt ist: Sanieren ist besser als zubetonieren.