Traditionell schlagfertig ging es am Donnerstag bei der 1.-Mai-Kundgebung der Freiheitlichen in Linz zu. Im Festzelt des Urfahraner Marktes holte Parteiobmann Kickl zum Rundumschlag aus und übte heftige Kritik an der Bundesregierung. So müsse man etwa "diese Verliererpartie in Wien auf die blauen Hörner nehmen" oder das System der "Inländerdiskriminierung" abschaffen – "Heute" berichtete.
Heftige Kritik an der jüngsten Rede des Freiheitlichen hagelt es nicht nur von der SPÖ – Bundesgeschäftsführer Klaus Seltenheim bezeichnete ihn als den "feigsten Parteichef Österreichs" – sondern auch von der Volkspartei.
In einer Aussendung schießt Generalsekretär Nico Marchetti gegen Kickl: "Statt dem Tag der Arbeit begeht Kickl den Tag der Verschwörungstheorien. Wenig Neues, wenig Konstruktives und viele Widersprüche kommen am heutigen ersten Mai vom Chef der FPÖ. Der einzige rote Faden ist, dass ganz sicher immer die anderen oder irgendwelche ominösen Kräfte schuld sind, aber sicher nicht sein eigenes Verhalten."
"Auch wenn alle höflich dabei geklatscht haben, wenn man die Äußerungen der FPÖ-Landeschefs hört, ist klar: Das glaubt ihm nicht einmal in der eigenen Partei noch jemand", so Marchetti weiter.
Von Kickls ständigen Kurswechseln werde einem richtiggehend schwindelig. "Zuerst einen noch härteren Lockdown fordern und dann den großen Corona-Gegner mimen. Der große ,Volkskanzler‘ sein wollen und wenn es darauf ankommt, sich nur sieben Stunden Zeit für Regierungsverhandlungen nehmen. Zu wissen, dass man die großen Schritte punkto Asyl und Migration nur durch Zusammenarbeit auf europäischer Ebene setzen kann, aber gleichzeitig aus der EU austreten wollen. Kann der echte Herbert Kickl bitte einmal aufstehen? Die Österreicherinnen und Österreicher kennen sich gar nicht mehr aus", so der ÖVP-General abschließend.
