Aktion scharf gefordert

ÖVP will Jugendliche zur "Warnung" in Haft nehmen

362 Jugendliche wurden 2024 in Oberösterreich verurteilt. Die OÖVP fordert jetzt drastische Maßnahmen wie Hausarrest und Warnschuss-Arrest.
Oberösterreich Heute
05.06.2025, 18:36
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Die neuen Zahlen der Statistik Austria zeichnen ein alarmierendes Bild: 362 Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren wurden im Vorjahr in Oberösterreich verurteilt. Besonders betroffen ist der Sprengel Linz mit 164 Fällen, gefolgt von Wels (107), Steyr (68) und Ried im Innkreis (23).

Im Vergleich zu 2014 hat sich die Zahl der Verurteilungen laut Volkspartei um 4,9 Prozent erhöht – mit massiven Anstiegen in Steyr (+28,3 Prozent), Wels (+18,9 Prozent) und Linz (+13,9 Prozent). Spitzenreiter bei den Straftaten sind Eigentumsdelikte (157 Fälle), gefolgt von Körperverletzungen (56).

Auffällig ist auch der Ausländeranteil unter den verurteilten Jugendlichen: 38,7Prozent – mehr als doppelt so hoch wie ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung dieser Altersgruppe in Oberösterreich (17,2Prozent).

OÖVP-Landesgeschäftsführer Florian Hiegelsberger warnt: "Das zunehmende Phänomen der Jugendkriminalität erfordert unmissverständliche und unmittelbare Antworten." Die Partei bringt daher mehrere Forderungen aufs Tapet – darunter behördlich verhängten Hausarrest, Strafen für nachlässige Eltern und den sogenannten Warnschuss-Arrest. Letzterer soll jugendliche Wiederholungstäter für kurze Zeit in den Haftalltag blicken lassen – ohne Eintrag ins Strafregister.

Verpflichtende Haft-Besuche

Auch verpflichtende Besuche in Haftanstalten und Ausschluss von Führerscheinprüfungen sollen Teil des Maßnahmenpakets sein. In Deutschland existieren solche Regelungen bereits. Dort können auch Eltern mit Freiheits- oder Geldstrafen belangt werden, wenn sie ihre Erziehungspflicht grob verletzen.

Laut Statistik Austria wurden 2024 in OÖ 59,4Prozent der Bußen für Jugendliche als bedingte Freiheitsstrafen ausgesprochen, 10,8Prozent teilbedingt und 10,2Prozent unbedingt. Schlusspunkt: Mit ihrer "Hausordnung" sieht sich die OÖVP auf dem richtigen Weg – nun soll auch die Kinder- und Jugendhilfe stärker auf Kriminalprävention setzen.

{title && {title} } red, {title && {title} } 05.06.2025, 18:36