Bier fließt in Strömen, die Temperaturen sind hochsommerlich und die Ambulanz hat so viel zu tun wie noch nie: Bei traumhaftem Wetter ist das 190. Münchner Oktoberfest gestartet. Hunderttausende Menschen sind zum Auftakt auf die Wiesn geströmt. Der Sanitätsdienst musste allein am ersten Tag bis zum frühen Samstagabend rund 500 Mal ausrücken.
Der Sanitätsdienst spricht angesichts der vielen Einsätze am Samstag von einem "Rekordtag" für den ersten Tag des Oktoberfests. Die Aicher Ambulanz nennt als Gründe "die warmen Temperaturen und die daraus resultierenden großen Besuchermengen auf dem Festgelände". In München und auch anderswo im Land war es am Wochenende noch einmal richtig heiß, viele Besucher hatten Kreislaufprobleme.
Die Polizei musste zum Auftakt unter anderem mehrere Körperverletzungen aufnehmen. Am Samstagabend gerieten zwei Gruppen von Wiesnbesuchern wegen Sitzplätzen in Streit. Dabei schlug ein Mann einem 46-Jährigen einen Maßkrug auf den Kopf, wodurch der eine Platzwunde erlitt. Auf der Wiesnwache gab es für alle Beteiligten Anzeigen, die Kriminalpolizei ermittelt nun weiter.
Außerdem kam es laut Polizei in mehreren Fällen zu sexuellen Belästigungen von Besucherinnen und Notfallsanitäterinnen. Gegen einen italienischen Touristen wird auch wegen Zeigens des Hitlergrußes ermittelt.
Bis zum 5. Oktober werden wieder mehrere Millionen Menschen beim größten Volksfest der Welt in München erwartet. Im Vorjahr kamen 6,7 Millionen Besucher auf die Theresienwiese, der Rekord liegt bei 7,2 Millionen aus dem Jahr 2023.
Die Polizei rechnet mit einer "abstrakt" erhöhten Gefährdung auf dem Fest. Konkrete Hinweise auf eine akute Gefahr gibt es aber nicht. Rund 600 Polizisten werden das Oktoberfest bewachen, dazu kommen viele Ordnungskräfte.