OpenAI hat ChatGPT neue Funktionen verpasst. Nutzer können nun zwischen vier Persönlichkeiten wählen: Zyniker, Roboter, Zuhörer oder Nerd oder einfach bei der neutralen Version bleiben. Die Stimme klingt natürlicher und passt sich besser an. Man kann sie jetzt sogar langsamer und schneller sprechen lassen.
Auch technisch hat sich einiges getan: GPT-5 soll präziser und schneller antworten, besser zuhören und beim Programmieren brillieren. Es soll genauere Resultate liefern und 45 Prozent weniger halluzinieren als die Vorgängermodelle. Wenn die Anfrage es erfordert, denkt das Modell selbstständig vertieft über Aufgaben nach.
GPT-5 lässt sich bald auch mit Gmail und dem Google Kalender verbinden. ChatGPT soll dann selbst erkennen, wann Inhalte relevant sind.
Zudem lassen sich Chats farblich anpassen.
Vibe Coding bedeutet, dass Nutzerinnen und Nutzer Software erstellen können, indem sie der KI einfach beschreiben, was sie wollen. In einer Live-Demonstration am Donnerstag ließ OpenAI GPT-5 eine Französisch-Lern-App mit Karteikarten und Fortschritts-Tracking erstellen – nur basierend auf einem simplen Text-Prompt.
Auch ein interaktives Mini-Game mit Schlossbewohnern (mit denen man chatten kann) und der Möglichkeit, Ballone abzuschießen, entsteht in wenigen Minuten aus dem Nichts.
OpenAI hat ein neues Sicherheitsverfahren eingeführt. Statt Fragen abzulehnen, die verdächtig klingen, prüft die KI künftig den Inhalt der Antwort. Falls diese gefährlich sein könnte, passt sie die Antwort an – oder liefert nur noch allgemeine, harmlose Infos. So will OpenAI verhindern, dass Nutzer Sicherheitsregeln umgehen. Gleichzeitig soll die KI weniger oft harmlose Fragen blockieren.
Diese Sicherheitsschranken gelten aber offensichtlich nur für "normale" User. Der bekannte KI-Hacker "Pliny the Liberator" hat GPT-5 bereits wenige Stunden nach dem Release von seinen Restriktionen "befreit". So brachte er die KI unter anderem dazu, das Rezept für die Droge MDMA herauszugeben.
Stunden nach dem Release fallen über 70 Prozent der Antworten auf Posts von Sam Altman und OpenAI auf X negativ aus. Nur knapp 8 Prozent sind positiv. (Sentimentanalyse mit SuperGrok durchgeführt.)
Abschied von älteren Modellen: Mehr als die Hälfte der negativen Kommentare bezieht sich auf die Abschaltung früherer Versionen. Nutzer fordern unter Hashtags wie #keep4o die Rückkehr von Modellen wie GPT-4o. Sie begründen dies mit einer besseren Schreibleistung, feineren emotionalen Nuancen und einem persönlicheren Umgangston.
Abo-Ärger und Zwangsumstellungen: Zahlende Kunden werfen dem Anbieter vor, "mehr zahlen zu müssen und weniger zu bekommen". Die Quoten für Anfragen seien eine Frechheit, während gleichzeitig ältere Modelle abgeschaltet und Nutzer zum Wechsel auf GPT-5 gezwungen würden. In den Kommentaren raten einige enttäuschte Stimmen sogar, das Abo zu kündigen, wenn man unzufrieden ist.
Fehlende Intelligenz: Fangfragen, die frühere Versionen von Sprachmodellen bereits beantworten konnten, bringen das aktuelle GPT-5 wieder ins Stolpern. So werden von der KI falsche Aussagen getätigt wie 9.11 > 9.9, oder dass im Wort "Tennessee" der Buchstabe T viermal vorkommt.
GPT-5 wird ab sofort schrittweise für alle ChatGPT-Nutzer aufgeschaltet. Zum ersten Mal stellt OpenAI ein Top-Modell auch mit Gratis-Accounts zur Verfügung. Allerdings gibt es Einschränkungen:
Die alten Modelle sind verschwunden. Wo man bisher GPT-4o, o3 und o4-mini auswählen konnte, gibt es nur noch GPT-5.
Gratis-Nutzer: 10 Anfragen in 5 Stunden, eine GPT-5 Thinking-Anfrage pro Tag.
Plus-Nutzer (rund 20 Euro/Monat): 80 Anfragen alle 3 Stunden, 200 GPT-5-Thinking-Anfragen pro Woche.
Ist das Kontingent an Anfragen aufgebraucht, soll automatisch auf das kleine GPT-5-mini gewechselt werden.
Team und Pro-Nutzer (rund 30 Euro bzw. 200 Euro/Monat): Unbegrenzte Anfragen für GPT-5. Pro-User haben zusätzlich Zugang zu "GPT-5 Pro" mit erweiterten Denkfähigkeiten und Zugang zu den alten Modellen (Legacy Mode).