Redaktionsrat protestiert

ORF-Kameramann steckt in ukrainischem Gefängnis fest

Ein für den ORF-Korrespondenten Christian Wehrschütz arbeitender Kameramann wird seit Samstag in einem ukrainischen Gefängnis festgehalten.
Nick Wolfinger
10.09.2025, 13:59
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Kameramann Andrij Neposedov sei im Auftrag von Ukraine-Korrespondent Christian Wehrschütz auf dem Weg zu einem Dreh im Oblast Ternopil gewesen, als er bei einer  "zunächst routinemäßigen Verkehrskontrolle durch die Polizei" angehalten worden sei, schildert der Vorsitzende des ORF-Redaktionsbeirates, Dieter Bornemann, wie alles begann.

Militär nahm Kameramann mit

Anschließend habe ein Mitarbeiter des ukrainischen Militärs (TCK) Einblick in die Dokumente des Kameramanns gefordert und ihn aufgefordert, ihm in sein Büro zu folgen. "Dort wurde unser Kameramann zunächst festgehalten und dann zur Dienststelle nach Ternopil überstellt. Er wird dort gegen seinen Willen und ohne Angabe von Gründen festgehalten", so Bornemann in der OTS-Aussendung von diesem Mittwoch.

Neposedov sei sowohl die Kontaktaufnahme mit seiner als Assistentin im Auto mitreisenden Gattin noch mit seinem Anwalt gestattet worden. "Erst nach mehr als zwei Tagen war dies telefonisch möglich", so Bornemann.

Haft ohne Angabe von Gründen

Trotz mehrfacher Eingaben des Anwalts habe sich an seiner Lage nichts geändert. Neposedov werde nun bereits seit vier Tagen ohne Angaben von Gründen in Ternopil festgehalten.

„Wir fordern von den ukrainischen Behörden die unverzügliche Freilassung des ORF-Kameramanns und eine Erklärung, warum es zu dieser Festnahme gekommen ist. Der Kameramann ist 53 Jahre alt, war 2022 Kriegsfreiwilliger, und wurde im Einsatz für die Ukraine verwundet.“
Dieter BornemannVorsitzender des ORF-Redaktionsbeirates, 10. September 2025

Das Außenministerium in Wien und die österreichischen Botschaft in Kiew würden sich bereits der Sache annehmen, bedankt sich Bornemann für deren "Bemühungen gegenüber den ukrainischen Behörden" und erinnert abschließend daran, dass die Ukraine der EU beitreten wolle und daher "verpflichtet" sei, "europäische Standards einzuhalten, die persönliche Sicherheit und Medienfreiheit betreffen".

{title && {title} } NW, {title && {title} } Akt. 15.09.2025, 14:19, 10.09.2025, 13:59
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