"Es ist seltsam"

ORF-Star Armin Wolf plötzlich selbst in "ZIB2"-Beitrag

ORF-Star Armin Wolf moderiert die "ZIB2"-Nachrichten – und wurde am Montagabend plötzlich selbst zur Nachricht. Das steckt in Wahrheit dahinter.
Digital  Heute
15.12.2025, 22:29
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Es sei "seltsam", einen Bericht anzukündigen, in dem er selbst auch eine Rolle spiele, erklärte am späten Montagabend in der ORF-"ZIB2" der Moderator Armin Wolf. Der Grund für den Beitrag: Internetkriminelle nutzen seit Jahren seine Bekanntheit schamlos aus und betreiben Schindluder mit dem guten Namen und Konterfei des "ZIB2"-Stars. Über im Internet geschaltete Werbung werden leichtgläubige Menschen auf eine Webseite gelockt, auf der angeblich Armin Wolf in einem Interview einen Trick oder neue App für schnellen Reichtum enthüllt.

In Wahrheit ist aber alles gefälscht: die Webseite, das Interview und die Erfahrungsberichte zum Geldversprechen. Jetzt neu wird ein Interview des ORF-Moderators mit dem deutschen Virologen Christian Drosten für betrügerische Zwecke missbraucht. "Dreck", "Müll", "Fake" – die Masche ließ den Moderator bereits in der Vergangenheit nicht kalt. Waren die bisherigen Betrügereien als Bilder und Texte auffindbar, kursieren nun sogar mit Künstlicher Intelligenz produzierte Fake-Videos, in denen der Moderator zu sehen ist.

"Ich rate jedem, es schnell auszuprobieren ..."

"Das ist natürlich ein Fake", so Wolf, der immer wieder Menschen in regelmäßigen Abständen davor warnt, auf "diesen Müll" hereinzufallen. In einem in der Vergangenheit von "Heute" gesichteten Beispiel (siehe Bildstrecke unten) suggeriert die Aufmachung, dass man sich auf der Webseite des Schweizer Rundfunks SRF befindet. Nur ein Blick auf die URL verrät, dass man sich woanders befindet. Die von den Betrügern angewendete Formel ist fast immer gleich und gibt es auch mit anderen Promis.

Als Aufhänger wird hier erklärt, Armin Wolf hätte in einer Talkshow oder einem Interview ein Geheimnis ausgeplaudert und ein "revolutionäres Handelssystem" für Kryptowährungen aufgedeckt. Gleich zu Beginn wird mit der Behauptung, dass die Chance bald nicht mehr bestehen werde, Druck auf die potenziellen Opfer aufgebaut. FOMO ("Fear of missing out") – die Angst, etwas zu verpassen – bezeichnet genau das, was die Betrüger mit Sätzen wie "Ich rate jedem, es schnell auszuprobieren", im potenziellen Opfer nähren und für sich nutzen.

"Der wirklich große Durchbruch wird sein ..."

Danach wird behauptet, dass die "Redaktion" das tolle Geheimprogramm nun auch selbst ausprobiert habe, um die Leser vor einem Reinfall zu schützen. Oh Wunder, der angebliche Tester soll in nur einer Woche gleich Tausende Euro damit verdient haben, ohne wirklich etwas dafür tun zu müssen. Bevor man in die einfach gehaltene Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Anmeldung, der Eingabe der eigenen Kreditkartendaten und zur Mindesteinzahlung von 250 Euro gestoßen wird, wird noch einmal auf begrenzte Plätze verwiesen. Das Geld ist dann weg.

Dass auch durch Künstliche Intelligenz solche Betrügereien, die bisher recht schlecht gemacht waren, vielleicht nicht mehr von echten Nachrichten trennbar sein könnten, warnte am späten Montagabend die Internetexpertin Ingrid Brodnig in der "ZIB2". "Der wirklich große Durchbruch wird sein, wenn sie das mit einem Prompt machen können", so Brodnig – mit ein paar Befehlszeilen werde das Gewollte direkt umgesetzt. Die Gefahr sei einerseits, "dass ein Teil der Leute nicht merkt, dass er etwas Falsches glaubt" und das andere die Wahrheit infrage stellen.

{title && {title} } red, {title && {title} } 15.12.2025, 22:29
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