Politik

"Ich will keine Umfragen, sondern Wahlen gewinnen"

Heute Redaktion
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SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner war am Abend zu Gast bei den "Puls 4"-Sommergesprächen. Und dabei stellte die 48-Jährige klar, dass sie von Umfragen nicht wirklich etwas hält.

Nach Norbert Hofer (FPÖ), Werner Kogler (Die Grünen), Sebastian Kurz (ÖVP) und Beate Meinl-Reisinger (NEOS) war am Mittwochabend Pamela Rendi-Wagner bei "Puls 4" zum Sommergespräch geladen.

Mit Moderatorin Corinna Milborn sprach die SPÖ-Chefin unter anderem über die aktuelle politische Lage in Österreich, den Misstrauensantrag gegen die türkis-blaue Regierung und ihre Ziele für den Wahlkampf.

"Umfragen sind Momentaufnahmen"

Noch vor einem Jahr saß ihr Vorgänger Christian Kern bei den Sommergesprächen. Auf die Frage, ob sich Rendi-Wagner etwas von ihm abgeschaut hat, erklärte die SP-Chefin: "Nein, das habe ich nicht. Das wichtigste ist, dass man sich selbst treu bleibt."

Dass die SPÖ aktuell mit schlechten Umfragewerten zu kämpfen hat, beschäftigt die 48-Jährige nicht. "Ich will keine Umfragen gewinnen, sondern ich will Wahlen gewinnen. Mir geht es nicht um Umfragen, das sind immer nur Momentaufnahmen."

"Ibiza-Video stammt nicht von SPÖ"

Auch das Ibiza-Video war Thema bei den Sommergesprächen. Vor einer Woche hatte ÖVP-Chef Sebastian Kurz für Wirbel gesorgt, als er meinte: "Wenn man alle Puzzleteile zusammenfügt, dann erkennt man, dass es (Anm. das Video) aus dem SPÖ-Eck kommt".

Das wollte Rendi-Wagner natürlich so nicht stehen lassen und stellte klar: "Das Ibiza-Video stammt nicht von der SPÖ. Mich interessiert nicht, woher das Video kommt. Ich schaue nach vorne."

Misstrauensantrag "richtige Entscheidung"

Der Misstrauensantrag gegen die türkis-blaue Regierung war kein Fehler, so die 48-Jährige. "Das war eine richtige Entscheidung. Ich würde diese Entscheidung wieder so treffen." Nun habe das Land eine Expertenregierung, die "Stabilität" bis zu den Neuwahlen im September garantiere.

Im Sommergespräch verteidigte Rendi-Wagner zudem die Parteispenden-Neuregelung, die gemeinsam mit der FPÖ und der Liste Jetzt vereinbart und am Mittwoch im Nationalrat beschlossen wurde.

Dass das Gesetz vor allem den Sozialdemokraten in die Hände spielen würde, da der Rechnungshof weiter nicht selbst in die Bücher sehen darf, wollte Rendi-Wagner nicht gelten lassen. Sie wies den Vorwurf zurück und erklärte: "Es gibt nichts zu verstecken." Eine direkte Einsichtnahme durch den Rechnungshof lehnte sie aber ab.

Wahlkampf

Aber wie möchte Rendi-Wagner die Umfragewerte der SPÖ in den nächsten Monaten verbessern und bei den Wahlen um den ersten Platz mitkämpfen?

"Ich möchte so viele Menschen wie möglich treffen und sie von meiner Politik überzeugen. Politik muss sauber sein, die Menschen haben genug von Schmutzkübel-Kampagnen", so Rendi-Wagner. Mit welcher Partei sie sich eine mögliche Koalition vorstellen könnte, wollte die SPÖ-Chefin nicht verraten.

Das große Ziel für die kommende Nationalratswahl am 29. September hatte Rendi-Wagner bereits vor einigen Wochen klar formuliert. Sie möchte die "erste gewählte Bundeskanzlerin Österreichs" werden.

Den Abschluss der "Puls 4"-Sommergespräche bildet Peter Pilz von der "Liste Jetzt". (wil)