140 Jobs weg

Panasonic sperrt in OÖ zu: Das steckt wirklich dahinter

Der Elektronik-Konzern Panasonic schließt seinen OÖ-Standort, 140 Mitarbeiter verlieren ihre Jobs. Eine Sprecherin nennt jetzt die Gründe für das Aus.
Johannes Rausch
11.02.2025, 04:00

Ende Dezember sperrt Panasonic sein Werk in Enns (Bez. Linz-Land). "Wir werden das im Budget spüren", erklärte Stefan Bauer (SPÖ), Vizebürgermeister der 12.000-Einwohner-Stadt, kürzlich. Wegen der fehlenden Kommunalsteuer müsse man "einige Projekte nach hinten verschieben".

Wie berichtet, handelt es sich beim Standort in der Nähe von Linz um die einzige Leiterplatten-Produktion von Panasonic außerhalb Asiens. Jetzt spricht eine Expertin über die Hintergründe des Fiaskos.

"Das Werk in Enns wird definitiv Ende des Jahres schließen", erklärt Unternehmenssprecherin Anne Günnewig gegenüber "Heute". Der Abwicklungsprozess nach dem Zusperren könne "aber noch einige Zeit dauern".

"Sprechen deutliche Sprache"

"Die Daten der vergangenen 20 Jahre sprechen eine deutliche Sprache", betont Günnewig. Um die Drastik der Schließung zu untermauern, nennt sie Zahlen zu den Umsätzen am Gesamt-Weltmarkt für Leiterplatten: "Im Jahr 2000 hatten Europa und die USA einen Anteil von 50 Prozent. 2025 sind es nur mehr fünf Prozent. In Europa ist der Marktanteil von 20 (2000) auf zwei Prozent (2025) runtergegangen."

Im asiatischen Raum hingegen mache der Anteil 85 Prozent aus. "Vor 20 Jahren lag er bei 20 Prozent", so Günnewig. "Die Produktion hat sich in den vergangenen Jahren Stück für Stück Richtung Asien verschoben."

„Die Produktion hat sich in den vergangenen Jahren Stück für Stück Richtung Asien verschoben.“
Anne GünnewigUnternehmenssprecherin von Panasonic

"Wir gehören in Europa quasi zu den letzten Mohikanern", bringt Günnewig die dramatische Lage auf den Punkt. "Wir sind die Letzten in Europa. Wir haben es mit Maßnahmen versucht, das Werk am Leben zu halten."

Was passiert jetzt in Enns konkret? "Es gehen nicht alle Mitarbeiter auf einmal. Der Kündigungsprozess geht nicht von heute auf morgen", so die Sprecherin. Derzeit sei man in Verhandlungen mit dem Betriebsrat. Für die betroffenen rund 140 Mitarbeiter soll ein Sozialpaket geschnürt werden.

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