Papst Franziskus ist am Ostermontag im Alter von 88 Jahren verstorben. Noch am Ostersonntag hat er den Gläubigen den traditionellen "Urbi et Orbi"-Segen gespendet und wurde mit dem Papamobil über den Petersplatz gefahren. Wenige Stunden später, am Morgen kurz nach 7.30 Uhr, verstarb das katholische Oberhaupt an einem Schlaganfall.
"Möglicherweise wäre er heute noch am Leben, wenn er sich konsequenter geschont hätte", sagt Ludwig Ring-Eifel, Chefkorrespondent der Katholischen Nachrichten-Agentur, gegenüber Focus.de.
Die Ärzte hätten ihn nach der Entlassung aus der Gemelli-Klinik angewiesen, er solle zwei Monate lang strikte Ruhe halten, um sich von seiner Lungenerkrankung zu erholen. Er wurde vom 14. Februar bis zum 23. März behandelt.
"Er hat das eine Weile durchgehalten und dann hat er sich aber immer öfter nicht an die Regeln gehalten", so Ring-Eifel. Er habe kleinere Ausflüge gemacht, unter anderem am Gründonnerstag ein Gefängnis besucht.
"Die große Tour auf dem Petersplatz am Ostersonntag war mit Sicherheit nicht mit ärztlicher Erlaubnis. Da hat er sich einfach nicht darum geschert, sondern hat gesagt: 'Ich bin der Papst, ich mache das jetzt'." Es hätte nicht zu seinem Charakter gepasst, sich mehrere Wochen oder sogar Monate zurückzuziehen und keinen Menschen zu treffen. "Er wollte immer nach draußen gehen, auf die Leute zugehen, das hat er gemacht. Und ich glaube, die Leute haben es ihm auch gedankt."
Abschließend sagt Ring-Eifel, er bezweifle, dass Franziskus bewusst war, dass es sich um seinen allerletzten Tag vor seinem Ableben gehandelt hat. "Dass das so nah bevorstand, war ihm vermutlich nicht bewusst. Aber er wusste sehr wohl, dass es nicht mehr sehr weit war."