13 Jahre lang prägte Papst Franziskus als Oberhaupt die katholische Kirche – nach seinem Tod beginnt nun eine Zeit des Übergangs. In Kürze wird das Konklave einberufen, bei dem die wahlberechtigten Kardinäle über seinen Nachfolger entscheiden. Doch dabei könnte es zu Problemen kommen.
"Diesmal steht die Kirche vor einem echten Problem", stellt Vatikan-Experte Andreas Englisch fest. Denn bei der Vorbereitung auf die Papstwahl ziehen sich die Kardinäle in ein eigenes Gästehaus, das "Haus der heiligen Martha", zurück. Sie geben ihre Handys ab, Fernseher werden entfernt, es gibt sogar eine vatikanische Polizei, die nach Funkgeräten sucht. Der Grund: Die Entscheidung soll frei von äußeren Einflüssen getroffen werden. Jedoch ...
"Es gibt mehr wahlberechtigte Kardinäle als Zimmer. Insgesamt stehen 127 Zimmer zur Verfügung: 105 für Kardinäle, 22 für medizinisches Personal – denn bei über hundert älteren Männern braucht es Ärzte und Pfleger. Das Problem: Der aktuelle Papst hat so viele Kardinäle ernannt, dass nun 137 von ihnen wahlberechtigt sind. Das bedeutet: Zehn von ihnen müssen sich ein Zimmer teilen", so Englisch in der "NDR Talk Show". Wahrscheinlich trifft es kleinere Kardinäle, vielleicht aus Asien – so jedenfalls seine scherzhafte Vermutung.
Seit 1978 dient die Domus Sanctae Marthae, das Gästehaus der Vatikanstadt, der Unterbringung der Kardinäle beim Konklave.
"Die Kardinäle waren damals in einem völlig überfüllten Gebäude untergebracht, es gab nur zwei Duschen und zwei Toiletten für über 100 Männer. Die Hitze war unerträglich, und mehrere Kardinäle verletzten sich, als sie nachts rausmussten. Einer von ihnen ist die Treppe heruntergefallen und hat sich den Arm gebrochen, ein anderer das Becken. Danach stand fest: So etwas darf nie wieder passieren. Also wurde ein Gästehaus gebaut ... nur ist es leider einen Ticken zu klein."
Den Einwurf von NDR-Moderator Hubertus Meyer-Burckhardt, dass womöglich diese Unbequemlichkeit zu einer schnelleren Papstfindung führen könnte, lässt Englisch nicht gelten. "Das funktioniert nicht! Es fand eine sensationelle Papstwahl in Viterbo statt, die hat drei Jahre gedauert [1268–1271, nach dem Tod von Clemens IV., Anm.], obwohl die keine Toilette und nichts mehr zu essen hatten."
Nach offiziellen Angaben ist Franziskus "friedlich eingeschlafen". Offiziellen Angaben zufolge starb er an den Folgen eines Schlaganfalls.
Nach dem Tod von Papst Franziskus bereitet sich die Stadt Rom auf einen Pilgeransturm zum Begräbnis des katholischen Kirchenoberhauptes vor. Die Zeremonie wird am Samstag um 10 Uhr stattfinden. Der Begräbnisliturgie wird der Dekan des Kardinalskollegiums, Kardinal Giovanni Battista Re, vorstehen.
Besucher aus aller Welt werden erwartet, auch US-Präsident Donald Trump hat sich angekündigt. Aus Österreich werden Bundeskanzler Christian Stocker, sowie Bundespräsident Alexander Van der Bellen samt Gattin erwartet