Gebühren zu niedrig

Parken in Österreichs Städten soll teurer werden

Der Verkehrsclub Österreich ist der Meinung, dass Parken in Österreich zu billig ist. Immerhin sind die Gebühren in anderen Ländern deutlich höher.
Newsdesk Heute
20.05.2025, 11:55
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Die Parkgebühren in den österreichischen Städten stoßen vielen Menschen schwer auf. Dem stimmt auch der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) zu. Dennoch der VCÖ ist der Meinung, dass die Gebühren in Österreich zu niedrig sind.

So kostet außer in Graz und in Bregenz das Parken in den dicht besiedelten, zentraleren Stadtteilen gleich wenig wie im Rest der Stadt. Und das wird zum Problem, denn je mehr Autos stadteinwärts fahren, desto mehr Menschen werden durch Abgase und Lärm belästigt. Darüber hinaus steigt auch der Wert der Flächen mit Innenstadtnähe.

"International orientieren sich viele Städte bei den Parkgebühren an marktwirtschaftlichen Prinzipien, so werden in den zentralen Bezirken höhere Preise fürs Parken verlangt", erklärt VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky.

Wien im internationalen Vergleich

In Amsterdam beispielsweise kostet eine Stunde Parken in der Innenstadt 7,80 Euro. Das ist dreimal so viel wie in der Bundeshauptstadt Wien.

In Stuttgart kostet eine Stunde Parken in der Innenstadt 5,50 Euro, in den Außenbezirken 1,20 Euro und in Berlin im Zentrum vier und in den Außenbezirken ab einem Euro. In der 50.000  Einwohner Stadt Landau in Rheinland-Pfalz kostet der Anwohnerparkausweis („Parkpickerl“) am Stadtrand pro Jahr 180 Euro, in der Innenstadt 300 Euro.

Größe und Gewicht des Autos berücksichtigen

Zudem nimmt international auch die Zahl jener Städte zu, die bei den Tarifen fürs "Parkpickerl" auf Größe und Gewicht des Fahrzeugs achten. In Koblenz und Aachen richtet sich der Preis etwa nach der Fläche des Autos (Länge mal Breite). In Aachen beträgt die Gebühr pro Quadratmeter 30 Euro pro Jahr.

In Basel zahlen Autos ab 4,9 Metern Länge mit 492 Franken jährlich – zweieinhalbmal so viel wie kleine Autos bis 3,9 Meter Länge. Paris wiederum hat die Gebühren für schwere Autos deutlich erhöht. Das Parken außerhalb der eigenen Parkausweis-Zone kann bis zu 18 Euro pro Stunde kosten.

Rahmenbedingungen schaffen

Der Vergleich von Wien mit Paris und Amsterdam zeige darüber hinaus, dass die Tarifzonen der Parkpickerl in Wien teilweise zu groß sind. In der Bundeshauptstadt sind das die Gemeindebezirke, und deshalb ist die Donaustadt zweieinhalbmal so groß wie die Bezirke 1 bis 9 zusammen.

"Zu große Gültigkeitsbereiche führen zu mehr Verkehr innerhalb des Bezirks, was wiederum im Widerspruch zum Ziel der Stadt steht, den Autoverkehr zu reduzieren", erklärt VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky. Wien möchte bis zum Jahr 2030 den Anteil der Autofahrten an der Mobilität von derzeit 25 Prozent auf 15 Prozent verringern.

"Der internationale Vergleich zeigt nicht nur, dass in Österreichs Städten die Tarife fürs Parken niedrig sind. Der Vergleich zeigt vor allem auch, dass die Städte hinsichtlich einer fairen Differenzierung der Tarife nach Lage in der Stadt und Größe der Fahrzeuge Aufholbedarf haben", stellt VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky abschließend fest. Damit Parkgebühren nach Flächeninanspruchnahme oder Gewicht differenziert werden können, sind die entsprechenden gesetzlichen Rahmenbedingungen zu schaffen.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 20.05.2025, 11:57, 20.05.2025, 11:55
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