Nun greifen die Roten hart durch: Nachdem der frühere SPÖ-Tirol-Landeschef und "Partei-Rebell" Georg Dornauer am Donnerstag aus dem Landtagsklub geworfen wurde, wurde er in einer Sitzung des Parteivorstandes auch aus der Partei ausgeschlossen.
Hintergrund des Eklats war ein nicht abgesprochener Alleingang Dornauers. Wie die "Tiroler Tageszeitung" berichtete, war ein Dringlichkeitsantrag zur Aufteilung der Tiwag-Übergewinne der Stein des Anstoßes.
Dornauer brachte diesen demnach auf eigene Faust ein, nachdem es zuvor zu keiner diesbezüglichen Einigung mit der eigenen Partei und der ÖVP gekommen war. Auf Dornauers Antrag prangte allerdings das SPÖ-Logo, offenbar ohne Wissen und Genehmigung der Roten.
"Ich hätte das gerne unserer Partei erspart", zeigte sich SPÖ-Landeshauptmann-Stellvertreter Philip Wohlgemuth zerknirscht. Die Partei bedauere die Entscheidung, im Fall von Dornauer seien "diese Konsequenzen leider notwendig geworden", hieß es. Dornauer habe die Regeln selbst ausverhandelt und unterschrieben, die er gebrochen habe, wurde in den Raum gestellt.
Dornauer selbst versicherte bereits zuvor, dass es ihm um sozialdemokratische Inhalte gehe. Anders sieht das offenbar seine ehemalige Partei. Alle Abgeordneten der Regierungsparteien müssten sich an Regeln für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit halten, teilt Klubobfrau Elisabeth Fleischanderl via Aussendung mit.
"Dazu gehören unser gemeinsames Abstimmungsverhalten bei Anträgen der Opposition und unser gemeinsames Vorgehen bei Anträgen der Regierungsparteien. Ein Abweichen von dieser Vereinbarung würde wichtige Projekte unseres Regierungsprogramms gefährden", zeigt sie kein Verständnis für Dornauers Alleingang.