Eine Krankenschwester der Klinik Favoriten wird verdächtigt, heimlich als "Todesengel" Patienten frühzeitig von ihrem Leid "erlöst" zu haben. Laut "Falter" sei einer krebskranken Patientin im Endstadium Mitte September eine Überdosis Schmerzmittel verabreicht worden – die Frau starb.
Brisante Aussagen einer Pflegerin ("Der Frau kann man mehr geben, dann geht's schneller vorbei") und nicht dokumentierte Medikamenten-Stöße haben nun tatsächlich Mord-Ermittlungen zufolge. Auch ein zweites mögliches Opfer wird vermutet – ein männlicher Krebspatient sei im Jänner ebenfalls durch eine Überdosis verstorben.
Zwar werden Dokumente überprüft und Ermittlungen eingeleitet: Die Staatsanwaltschaft Wien ordnete laut "Heute"-Infos jedoch keine Exhumierung des Verstorbenen an. Die Verdächtige war seit rund eineinhalb Jahren beim Wiener Gesundheitsverbund (Wigev) angestellt und zuvor nicht auffällig. Eine interne Revision deckte Unstimmigkeiten zwischen dokumentierten und verabreichten Medikamenten auf. Ein automatisch gesteuertes Spritzgerät zeigte mehrere zusätzliche Abgaben.
Die Pflegerin sowie eine Kollegin, die in derselben Schicht arbeitete, wurden wegen Verstößen gegen die Dokumentationspflicht gefeuert. Die Beschuldigte bestreitet laut Pflegedirektorin Silvia Riepl alle Vorwürfe. Klarheit soll nun die gerichtlich angeordnete Obduktion der ersten Patientin bringen – bei der zweite Leiche sei das aktuell nicht erforderlich. Ein Gutachten eines Schmerztherapeuten steht noch aus. Es gilt die Unschuldsvermutung.