Ein brasilianischer Pfarrer ist in einem Video zu sehen, das einen äußerst delikaten Vorfall in der Kleinstadt Nova Maringá im Bundesstaat Mato Grosso zeigt.
Der 41-jährige Pfarrer Luciano Braga Simplicio wurde am Montag (13. Oktober) ohne Hemd in seinem Pfarrhaus entdeckt – gemeinsam mit der Verlobten eines seiner Gemeindemitglieder, die sich unter dem Waschbecken im Badezimmer versteckte. Das Video, das den Vorfall zeigt, verbreitete sich rasch im Internet und sorgt seither in der 5.000-Einwohner-Stadt für Aufregung.
Nach Angaben des Blogs "Pelo Bem de São José" hatte der Pfarrer die 21-jährige Frau frühmorgens in das Pfarrhaus gebracht, als ihr Verlobter verreist war. Mehrere Männer, darunter der wütende Partner der Frau, konfrontierten Simplicio in seinem Haus neben der Kirche Nossa Senhora Aparecida.
Der Geistliche trug zu diesem Zeitpunkt nur eine Jogginghose. Auf einem im Netz kursierenden Video ist zu sehen, wie er versucht, den Raum zu verlassen, während er von den Männern aufgehalten wird. Diese forderten ihn auf, eine verschlossene Tür zu öffnen.
Der aufgebrachte Verlobte schlug die Tür schließlich mit einem Hocker ein. Dahinter entdeckte er seine weinende Verlobte, die sich unter dem Waschbecken versteckt hatte. Sie trug lediglich ein Tanktop und Shorts.
Beide – die junge Frau und der Pfarrer – bestritten laut dem Nachrichtenportal Termômetro da Política, eine sexuelle Beziehung gehabt zu haben. Simplicio erklärte, die Frau habe nach einem langen Arbeitstag in der Kirche nur duschen wollen.
Der Vorfall führte zu heftigen Diskussionen innerhalb der Gemeinde. Das Bistum Diamantino, dem die Pfarrei untersteht, leitete eine interne Untersuchung ein. In einer Mitteilung erklärte die Diözese: "Im Hinblick auf das Wohl der Kirche und des Volkes Gottes werden bereits alle notwendigen kirchenrechtlichen Maßnahmen getroffen. Wir bitten um Verständnis und Gebet."
Die Ermittlungen sollen klären, ob der Pfarrer gegen den Codex des kanonischen Rechts von 1983 verstoßen hat, der Klerikern der lateinischen Kirche jegliche affektiven oder sexuellen Beziehungen verbietet.