Drogen-Hölle in Frankfurt

Polizei stürmt das "Zombieland" – fast 100 Festnahmen

Mit einem massiven Polizeieinsatz hat Frankfurt erneut auf die eskalierende Drogenszene im Bahnhofsviertel reagiert. Es kam zu mehreren Festnahmen.
Newsdesk Heute
24.09.2025, 15:51
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Mit einem Großeinsatz ist die Polizei am Dienstagabend gegen die Drogenszene im berüchtigten Frankfurter Bahnhofsviertel vorgegangen. Rund 120 Beamte durchkämmten ab 19.30 Uhr die Straßen, unterstützt von Spürhunden. Es war bereits die 16. Razzia in diesem Jahr. Gesucht wurden Crack und Fentanyl. Laut Polizei kam es im September allein zu mehr als 350 Strafanzeigen, davon 84 wegen Drogenhandels. Fast 100 Menschen wurden festgenommen, knapp 20 Haftbefehle vollstreckt, wie die "Bild" berichtet.

Innenminister Roman Poseck (CDU) begleitete den Einsatz. Er erklärte: "Das Viertel soll seine bundesweite Sogwirkung als Kriminalitätshotspot und für Drogentouristen Stück für Stück verlieren." Und weiter: "Die Polizei zeigt, dass sich Straftäter in unseren Innenstädten nicht sicher fühlen können. Wir dulden keine rechtsfreien Räume und halten den Kontrolldruck hoch."

Stimmung sei angespannt gewesen

Die Beamten kontrollierten Personalien, durchsuchten Taschen und überprüften Verdächtige am Kaisersack direkt gegenüber des Hauptbahnhofs. Viele mussten sich an einer Holzwand aufstellen, bevor sie durchsucht wurden.

Nach Angaben der Einsatzkräfte war die Stimmung angespannt. Es sei zu Beleidigungen in mehreren Sprachen gekommen.

Britische Medien nannten Frankfurt "Zombieland"

Die Lage im Bahnhofsviertel habe sich in den vergangenen Jahren weiter zugespitzt. Seit der Corona-Pandemie würden die Zustände als besonders problematisch gelten. US-Firmen warnen laut "Bild" ihre Mitarbeiter, das Viertel zu meiden. Immer wieder komme es zu Angriffen durch Crack-Süchtige. Vor einer Volksschule lägen gebrauchte Spritzen und Kondome. Britische Medien hatten Frankfurt im Vorfeld der Fußball-EM im vergangenen Jahr als "Zombieland" bezeichnet.

Vor wenigen Wochen sei zudem ein Drogensüchtiger mit einer Softair-Maschinenpistole durch das Viertel gelaufen und habe auf Autofahrer gezielt. Die Stadt plane derweil zusätzliche Konsumräume und sogar ein sogenanntes Crack-Zentrum. Wirtschaftsvertreter würden diese Vorhaben jedoch scharf kritisieren.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 24.09.2025, 17:28, 24.09.2025, 15:51
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