In Österreich wird dieser Tage – eigentlich seit Jahren – über Preiseingriffe bei Lebensmitteln debattiert. Während die Inflation in der EU bei rund zwei Prozent stagniert, ist sie in Österreich abermals stark gestiegen und beträgt stolze 4,1 Prozent. Der Vorschlag von Finanzminister Marterbauer erntete aber herbe Kritik.
Serbien schafft unterdessen Fakten. Mit 4,9 Prozent ist die Inflation dort noch ein Stück höher als in Österreich. Die Regierung hat deshalb fünf Maßnahmen zur Verbesserung des Lebensstandards beschlossen. Mit 1. September traten sie in Kraft.
Und so wurden über Nacht unzählige Produkte in den Supermärkten schlagartig günstiger. Durch eine Begrenzung der Handelsspannen kosten bis zu 20.000 Produkte aus 23 Kategorien nun 10 bis 20 Prozent weniger, berichtet der serbische "Kurir".
Finanzminister Siniša Mali überzeugte sich mit einem Testkauf selbst von der Wirksamkeit der Maßnahmen. 25 Produkte des täglichen Bedarfs kosteten ihn letzte Woche noch 4.991,92 Dinar (42,59 Euro), jetzt zahlte er dafür nur mehr 4.247,19 Dinar (36,24 Euro). Er verwies auch darauf, dass die Pensionen im Dezember um zwölf Prozent steigen und auch der Mindestlohn mit 1. Oktober erhöht wird.
Finanziell schwache Bürger können angesichts des bevorstehenden Winters außerdem einen Raummeter Brennholz um 2.900 Dinar (rund 25 Euro) beziehen. Eigentlich wären dafür am Markt rund 4.500 zu zahlen. 1.000 der ärmsten Familien erhalten acht Raummeter Brennholz kostenlos.