Dem Wiener Rechenzentrum gelang unlängst eine Premiere: Als erster Standort in Österreich erhielt es das Österreichische Umweltzeichen. Und das, obwohl Rechenzentren einen besonders hohen Energieverbrauch haben. Durch ein umweltverträgliches und ressourcenschonendes Energiemonitoring-System gelang es jedoch, das Zertifikat zu erhalten.
Dazu beigetragen hat hauptsächlich das Energie-Überwachungssystem des Rechenzentrums. Dieses soll besonders umweltverträglich und ressourcenschonend sein. Ständig werden damit Effizienzkennzahlen gemessen, damit Fortschritte erfasst und gezielte Maßnahmen gesetzt werden können. Auch die Wärmeregulierung ist eine besondere Herausforderung, denn der hohe Energieverbrauch sorgt für einen enormen Kühlungsbedarf. Die verwendeten Systeme reduzieren hier den Energiebedarf. Außenluft und lokales Grundwasser werden zur Kühlung der Rechnerräume und seit einigen Jahren auch für die Klimatisierung der angrenzenden Bürogebäude genutzt.
In manchen Monaten werden dadurch die Kälteaggregate gar nicht benötigt, damit kann einiges am Strom eingespart werden. "Es ist uns gelungen, Nachhaltigkeit und Technologie zu verknüpfen in einem äußerst komplexen System eines Rechenzentrums. Das ist ein wichtiger Step zur klimafitten Digitalisierungshauptstadt“, so Digitalisierungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ). Christian Altenberger, Geschäftsführer des Rechenzentrums der Stadt Wien GmbH, fügt hinzu: "Die Zertifizierung mit dem Umweltzeichen ist eine klare Bestätigung, dass wir mit unserem Energiemonitoring-System auf dem richtigen Weg sind."
Rechenzentren in Österreich waren immer schon ein Stromfresser, bereits im Jahr 2020 wurden 1,2 Terawattstunden (TWh) Strom verbraucht. Mit dieser Menge an Strom können vergleichsweise 400.000 Haushalte – oder ganz Vorarlberg – ein Jahr lang versorgt werden. Durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz wird der Verbrauch der Rechenleistung weiter verstärkt. Das stellt ein Problem für die Energiewende dar, Wien versucht hier durch das Monitoring-System gegenzusteuern.
Mit dem Monitoring-System ist es Wien gelungen beim Energieverbrauch gegenzusteuern und innovative Maßnahmen zur Weiternutzung zu entwickeln, erhielt hierfür nun das Österreichische Umweltzeichen. Die neue Zertifizierung reagiert auf den zunehmenden ökologischen Fußabdruck der Branche. Beim Umweltzeichen handelt es sich um die sogenannte österreichische UZ 80-Zertifizierung.
