Experte alarmiert

Blackout möglich – "Jeder sollte Sechserträger haben"

Ein großer Stromausfall ist auch bei uns möglich, warnt Herbert Saurugg. Handy und Internet würden ausfallen. Man sollte Vorräte für 14 Tage haben.
Thomas Peterthalner
19.05.2025, 07:30
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Nach den großflächigen Stromausfällen in Spanien und Portugal ist auch bei uns die Angst vor einem Blackout wieder da. Im Interview schlägt nun Herbert Saurugg, Buchautor und Notfall-Experte, Alarm: "Ich rechne damit, dass wir wieder so ein Ereignis erleben werden. Auch in Österreich sollten wir es nicht ausschließen."

"Kette von Störungen"

Die Wahrscheinlichkeit sei in Österreich aber geringer als in südlicheren Ländern. Der Bundesheer-Offizier warnt: "Ein Blackout entsteht nicht durch einzelne Ereignisse, sondern durch eine Kette von Störungen. Wenn das System ins Wanken gerät, kann es rasch gehen."

Notfallbuch hilft bei Blackout

Saurugg hat mit "Blackout – das Notfallvorsorgebuch für Österreich" einen Ratgeber für den Ernstfall geschrieben. Darin erklärt er, wie sich jeder Haushalt vorbereiten kann – von Wasserreserven über haltbare Lebensmittel bis hin zu Kommunikationsplänen.

Warum du Sechserträger brauchst

Bei der Vorbereitung sollte man Prioritäten setzen, so der Experte. Was man zuhause haben sollte? "Meine Empfehlung, Minimum ein Sechserträger Mineralwasser pro Person, Medikamente, Ersthilfeausrüstung, weil die Rettungsketten natürlich auch zeitnah nicht mehr funktionieren, weil Handy und Festnetz ausfallen und es kein Internet mehr gibt."

Lebensmittel für 14 Tage einlagern

Lebensmittel für 14 Tage sollte jeder zuhause haben. "Es kann nach einem Blackout Tage oder länger dauern, bis die Versorgung wieder funktioniert." Am besten Nudeln, Reis und Konserven aufstocken, die länger haltbar sind.

Herbert Saurugg mit seinem Ratgeber "Blackout"
Sabine Hertel

Funktioniert Wasserversorgung?

"Die Trinkwasserversorgung wird großteils in Österreich funktionieren. In Wien sicher, weil ja die Hochquellwasserleitung ohne Strom funktioniert." Es komme aber darauf an, wo man wohne. "In Hochhäusern kann es in Wien schon zum Problem werden."

Das schützt vor Plünderungen

Wichtig sei der Zusammenhalt in der Gruppe. "Zusammenhelfen in der Nachbarschaft ist ganz wichtig, weil ich als Gruppe weniger interessant bin, als ein Einzelkämpfer. Man sollte versuchen zu deeskalieren, wo es irgendwie geht." Sollte ein Blackout länger dauern, steigt die Gefahr von Diebstählen und Plünderungen. "Natürlich, wenn das zu lange dauert, wird es auch in dieser Richtung gefährlich."

Nicht in der Wohnung grillen

Auch an den Brandschutz sollte man denken, um die Einsatzkräfte nicht zusätzlich zu belasten. Auf keinen Fall sollte man in geschlossenen Räumen den Griller anwerfen – dabei sammelt sich in der Wohnung gefährliches CO-Gas. "Da gab es jetzt auch Todesfälle in Spanien, weil die das wieder gemacht haben. Da nutzt die beste Vorsorge nichts." Saurugg rät: "Nicht in Panik verfallen – aber vorbereitet sein."

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