Dass Russlands Präsident Wladimir Putin nicht gut auf jene zu sprechen ist, die den Kreml für den Angriffskrieg gegen die Ukraine kritisieren, ist allerseits bekannt. Nun trifft sein Zorn offenbar die Menschenrechtsorganisation Amnesty International.
Der russische Generalstaatsanwalt habe sie zur "unerwünschten Organisation" erklärt, meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur Interfax am Montag. Zudem bezeichnete der Generalstaatsanwalt die Menschenrechtsorganisation als "Zentrum für die Vorbereitung globaler russlandfeindlicher Projekte".
Amnesty International hat den von Russland begonnenen Krieg gegen die Ukraine als völkerrechtswidrig angeprangert und den Truppen Moskaus schwere Kriegsverbrechen vorgeworfen. Eigenen Angaben zufolge habe die Menschenrechtsorganisation diese sogar dokumentiert.
Immer wieder stuft Russland Organisationen, die seiner Meinung nach die nationale Sicherheit gefährden, als "unerwünscht" ein. Russischen Staatsbürgern, die mit diesen Gruppen zusammenarbeiten oder sie finanzieren, drohen Haftstrafen von bis zu fünf Jahren.
Zu diesen Organisationen zählen unter anderem der von der US-Regierung finanzierte Sender RFE/RL sowie die internationale Umweltorganisation Greenpeace. Ein Statement von Amnesty International lag vorerst nicht vor.