Was als Gedenkaktion für einen toten Fan gedacht war, endete in einem Eklat: Das Liga-Heimspiel von Ajax Amsterdam gegen den FC Groningen wurde am Sonntagabend wegen massiver Pyro-Ausschreitungen im Stadion abgebrochen.
Bereits nach fünf Minuten zündeten Ajax-Ultras im Heimblock reihenweise Leuchtraketen, vernebelten die Arena und warfen Fackeln aufs Spielfeld. Schiedsrichter Bas Nijhuis unterbrach die Partie - zunächst für 40 Minuten.
Doch der Wiederanpfiff dauerte nicht lange: Kaum sollte es weitergehen, flogen erneut Feuerwerkskörper auf den Rasen. Diesmal zog Nijhuis die Notbremse und brach das Spiel endgültig ab. "Wenn man sieht, was hier passiert, das ist wirklich skandalös", sagte er später im TV. "Ich konnte die Sicherheit der Spieler nicht mehr garantieren."
Ajax-Kapitän Davy Klaassen, früher bei Werder Bremen, zeigte sich fassungslos, gestikulierte wütend in Richtung der Tribüne - doch es war zu spät.
Der Verein zeigte sich schockiert: "Ajax findet es geradezu skandalös, was heute Abend im Stadion passiert ist. Wir entschuldigen uns bei allen, die dadurch in irgendeiner Weise zu Schaden gekommen sind. Die Sicherheit der Zuschauer und Spieler wurde gefährdet. Das ist inakzeptabel."
Videoaufnahmen sollen nun helfen, die Täter zu identifizieren - der Klub kündigte Stadionverbote an. Auch der holländische Ligaverband will durchgreifen: Wer Pyro zündet, muss mit 450 Euro Strafe und einem Stadionverbot zwischen 18 und 60 Monaten rechnen.
Das abgebrochene Spiel wird am Dienstag um 14.30 Uhr unter Ausschluss der Öffentlichkeit fortgesetzt - ohne Fans, ohne Stimmung, aber hoffentlich ohne Feuerwerk
