Desolates 0:2 in Wien

Stöger nach Pleite sauer – Rapidler zum Fan-Rapport

Nach der vierten Niederlage in Serie schrillen in Hütteldorf die Alarmglocken. Trainer Peter Stöger fand nach dem 0:2 gegen den LASK deutliche Worte.
Sport Heute
19.10.2025, 20:50
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben

Rapid-Trainer Peter Stöger konnte seine Enttäuschung nach der 0:2-Heimpleite gegen den LASK am Sonntag nicht verbergen. "Wir haben einige Baustellen. Wir haben einiges zu tun", begann er seine Analyse – und fand schnell zu dem Punkt, der ihn am meisten beschäftigte: die Einstellung seiner Mannschaft.

"Wir sind natürlich total unzufrieden, was den emotionalen Auftritt angeht", erklärte Stöger bei Sky. Tugenden, die "den Verein auszeichnen und die das volle Stadion erwartet", hätten ihm gefehlt. Statt Geschlossenheit und Leidenschaft habe er eine Mannschaft gesehen, die den Ernst der Lage verkenne: "Es geht darum, dass Leute am Werk sind, die alles gemeinsam für den Erfolg unternehmen. Davon sind wir ein Stück weit entfernt."

Video: Ist der nächste Thiem eine Frau?

Vom Höhenflug zur Ernüchterung

Noch vor wenigen Wochen sprach in und rund um Hütteldorf alles vom großen Wurf, dem möglichen ersten Meistertitel seit 2008. Rapid galt nach dem starken Saisonstart als Titelkandidat, das Selbstvertrauen war riesig. Doch der Absturz kam rasant: vier Pflichtspielniederlagen in Folge, fünf Spiele ohne Sieg – und ein Auftritt gegen den LASK, der Fragen aufwarf.

Denn die Gäste, angeführt von Trainer-Rückkehrer Didi Kühbauer, spielten Rapid im eigenen Stadion phasenweise an die Wand. Der Ex-Rapid-Coach ließ seine Linzer mit Herz und Wucht agieren – Tugenden, die Stöger bei seiner Elf vermisste. Schon nach zwölf Minuten traf Usor, kurz vor der Pause erhöhte Adeniran auf 2:0. Spätestens nach dem gehaltenen Elfmeter in der Nachspielzeit feierte der LASK einen verdienten Befreiungsschlag, während Rapid von den eigenen Fans ausgepfiffen wurde.

Stögers Zwischenfazit: Alarmstufe Rot

Stöger nahm seine Mannschaft nicht aus der Verantwortung: "Wir haben die Torchancen total einfach und billig zugelassen. Die verlorenen Bälle in der Offensive haben wir schlecht zurückattackiert." Der Trainer sprach von Spielern, die "in Feierlaune" geblieben seien, weil die ersten Runden so gut verlaufen waren – eine gefährliche Selbstzufriedenheit, die Rapid nun teuer zu stehen kommt. "Wenn wir alles abrufen, sind wir eine gute Mannschaft", so Stöger. "Sonst geht es sich nicht aus."

Diese Meinung dürfte er mit den eigenen Anhängern teilen. Schon zur Halbzeit setzte es ein gellendes Pfeifkonzert von den Rängen. Nach dem 0:2, dem bezeichnenden Schlusspunkt durch den vergebenen Mbuyi-Elfmeter in der Nachspielzeit, war die Stimmung aufgeheizt.

Die Mannschaft musste sich vor dem Block West von den Rapid-Fans mehr als nur Piffe anhören – Wochen nach Platz eins und Titelträumen mussten die grün-weißen Stars zum Fan-Rapport.

Kühbauer küsst den LASK wach – Rapid taumelt

Während Stögers Worte nachhallen, feierte Didi Kühbauer auf der anderen Seite ein gelungenes Comeback. Der LASK zeigte in Wien seine beste Saisonleistung, gewann die Mehrzahl der Zweikämpfe und präsentierte sich endlich wieder als Einheit. Kühbauer sprach von einem "wichtigen Sieg, um wieder an uns zu glauben".

Rapid hingegen steckt in der ersten Krise der Stöger-Ära.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 20.10.2025, 09:21, 19.10.2025, 20:50
Jetzt E-Paper lesen