Red Bull auf Vormarsch

Verstappens WM-Wunder? Jetzt fällt die Entscheidung

Red Bull steht vor einer Bewährungsprobe: In Singapur zeigt sich, ob die jüngste Dominanz auch auf schwierigen Strecken anhält.
Sport Heute
30.09.2025, 07:00
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Eine Datenanalyse zeigt, dass Verstappen in den letzten Wochen gleich zweimal der schnellste Fahrer im Feld war, wenn man die Rennpace hernimmt. Das ist heuer erst zum dritten Mal passiert – davor war das nur in Suzuka, Imola und Dschidda der Fall, wobei er in Saudi-Arabien wegen einer Zeitstrafe nicht gewonnen hat. Zur Erinnerung: Über weite Strecken der bisherigen Formel-1-Saison dominierte McLaren schier nach Belieben.

Jetzt wartet ein Schlüssel-Wochenende auf den österreichischen Rennstall und damit auf die ganze Formel 1, wie es Motorsportberater Helmut Marko nach dem Verstappen-Triumph in Baku bereits ankündigte. Im Stadtkurs von Singapur müssen die Karten auf den Tisch.

Rührt alles vom Abschied vom langjährigen aber zuletzt umstrittenen Ex-Teamchef Christian Horner her? Laut "motorsport-total.com" führen Teammitglieder Verstappens jüngsten Aufschwung auf mehrere Gründe zurück. Erstens hat Red Bull seinen Zugang etwas geändert: Weniger blinde Abhängigkeit von Daten, dafür mehr Gewicht auf das, was der Fahrer rückmeldet. Zweitens erklärt Verstappen, dass man das Wissen über den RB21 mittlerweile besser nutzt, um das extrem kleine optimale Set-up-Fenster zu treffen.

Dazu kommt noch der neue Unterboden, den Red Bull in Monza gebracht hat. Laut Marko hat der nicht nur für mehr Leistung gesorgt, sondern auch die Balance verbessert und das Arbeitsfenster vom Auto ein bisserl erweitert.

Nach Monza hat sich die Frage gestellt, wie viel von dieser Leistung wirklich an die Strecke gebunden war – ein Thema, das Red-Bull-Teamchef Laurent Mekies nach dem Grand Prix von Aserbaidschan wieder angesprochen hat: "Wir spüren wahrscheinlich, dass wir einiges von dem Guten, das wir in Monza gesehen haben, auch dort wiedergefunden haben."

"In den langsamen Kurven von Baku bei gleichzeitig extrem niedrigem Abtrieb hat die Kombination sehr gut funktioniert. Das ist eine andere Gleichung als in Monza, und das sind gute Nachrichten für uns", hat er im Gespräch mit "Motorsport.com" erklärt.

In Baku hatte Verstappen einen komfortablen Vorsprung. Der Abstand zu George Russell war mehr als drei Zehntel pro Runde, auch wenn die Zahlen nicht in allen Details aussagekräftig sind.

Eigentlich hätten McLaren und Ferrari – wenn man sich die Trainings anschaut – schneller sein sollen, aber sie konnten ihre wahre Pace nicht zeigen. Beide Teams waren im Qualifying enttäuschend unterwegs und sind dann den Großteil vom Rennen im Verkehr festgehangen. Mekies bestätigt das: "Die wahre Rennpace von McLaren und Ferrari werden wir wahrscheinlich nie erfahren, aber für uns gibt es definitiv keinen Grund, sich zurückzulehnen."

"Kein Grund zur Entspannung" gilt vor allem, weil der wahre Härtetest erst am kommenden Wochenende kommt: der Grand Prix von Singapur. Auf dem Papier bringt der gleich mehrere Faktoren mit, die Red Bull nicht schmecken: ein holpriger Stadtkurs und ein Layout, das maximalen Abtrieb verlangt.

Oder wie es Marko sagt: "Es ist nicht nur hoher Abtrieb, es ist dort auch verdammt heiß – und das mag unser Auto überhaupt nicht. Singapur wird der echte Gradmesser sein."

Mekies sagt dazu: "In Singapur verschieben sich die Gleichungen etwas. Du hast weiter die langsamen Kurven, aber mit maximalem Abtrieb. In Budapest hatten wir große Probleme, und auch davor. Zudem eine viel heißere Strecke – und wir wissen, wie sensibel wir in diesem Punkt sind. Aber nicht nur wir, fast das ganze Feld."

Neben des Leistungs-Aufschwungs von Red Bull spielen auch die Nerven im Titelrennen eine immer größere Rolle. WM-Leader Piastri crashte in Baku bereits in Kurve fünf der ersten Runde durch einen Fahrfehler. Sein Vorsprung auf Kollege Norris schmolz auf 25 Punkte – so viel gibt es für einen Sieg. Sieben Rennen sind noch zu fahren.

Im Rückspiegel kommt auch Vierfach-Champion Verstappen immer näher. Mit 69 Punkten ist sein Rückstand noch beträchtlich. Doch: Wenn sein Bolide nun auch auch Singapur-Test besteht, ist Titel Nummer fünf keine Unmöglichkeit mehr.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 30.09.2025, 08:55, 30.09.2025, 07:00
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