Die Grünen-Chefin, und ehemalige Vizebürgermeisterin von Baden, Helga Krismer beschwerte sich: Das Orchester der Bühne Baden (Bezirk Baden, NÖ) wurde aufgelöst – "Heute" berichtete bereits. Auf "Heute"-Nachfrage gibt sich NÖKU-Geschäftsführer Paul Gessl "schockiert über die Aussage der ehemaligen Vizebürgermeisterin von Baden betreffend ihrer Kenntnis über die Weiterentwicklung Bühne Baden und der jetzigen strategischen Schwerpunktsetzung mit Optimierung der Musikbespielung in Baden".
"Wie unsensibel kann man sein, wenn man die herausragenden NÖ Tonkünstler verpflichtet, die Bühne Baden mit den Genres Musical und Operette zu übernehmen. Es gibt auch keine Heavy Metal Drummer, die auf Druck Jazz spielen", kritisierte Krismer die Einsparung der NÖKU – das Orchester der Bühne Baden wurde nämlich aufgelöst.
Auf "Heute"-Nachfrage zu der Auflösung des Orchesters, den Einsparungen der NÖKU und anschließenden Entlassung des Orchester der Bühne Baden und dem angeblich "schlechten Gesellschaftervertrag" ist NÖKU-Geschäftsführer Gessl empört.
Krismer soll nämlich seit mehr als 2 Jahren "persönlich von mir über alle strategischen Überlegungen und Schritte regelmäßig informiert" worden sein, erklärt Gessl. Durch die Gemeinderat-Beschlussfassung vom Jahr 2024 und "ihrer Zustimmung zur Beschlussfassung wurden die ersten Schritte der Veränderung und der Stärkung des Tonkünstler-Orchesters Niederösterreich im Stadttheater Baden (Stärkung der Konzerttätigkeit am Standort Stadttheater Baden) beschlossen", gibt er sich verteidigend.
Gessl erklärte außerdem, dass "sämtliche Verbesserungsmaßnahmen für die Bühne Baden wie Durchbeschäftigung der Mitarbeiter im Bereich Kunst, notwendige Erhöhung der Substitutskosten, Evaluierung der Kurzkonzerte und Infrastrukturverbesserungen wie Sanierung Sommerarena Baden" von der NÖKU mit Abstimmung durch die Bürgermeisterin und Vizebürgermeisterin durchgeführt wurden – "einvernehmlich", so Gessl.
Auch den Vorwurf des "schlechten Gesellschaftervertrages" thematisiert er: Seit 2006 ist das Stadttheater Baden als Landestheater unter der NÖKU-Organisation – damals mit 50 Prozent durch das Land, 50 Prozent durch die Stadt Baden gefördert. 2024 wurde die Bühne Baden insgesamt mit 8,032 Millionen Euro gefördert – 6,85 Millionen Euro durch das Land Niederösterreich, 1,182 Millionen Euro durch die Stadt Baden.
Außerdem seien laut Gessl auch "viele notwendige Instandhaltungs- und Investitionstätigkeiten für die Optimierung des Spielbetriebes in Millionenhöhe ohne zusätzliche Fördermittel in der Stadt Baden umgesetzt" worden. Das bezieht sich unter anderem auf die Tonanlage, die Bestuhlung, die IT-Systeme und die Ticket-Systeme.
"Damit ist dokumentiert, dass die gesamt notwendigen Förder- und Entwicklungskosten durch den operativen Betreiber NÖKU übernommen werden mussten", schließt Gessl das Thema ab.