"Regen an Alexe wird zur alten Hexe" heißt die gefürchtete Bauernregel zum 17. Juli. Was ist mit der Hexen-Prophezeiung gemeint? Wenn es am 17. Juli, dem Tag der Heiligen Alexia, regnet, dann droht schlechtes Wetter für längere Zeit - oft bis in den Herbst.
Die "alte Hexe" steht dabei sinnbildlich für unbeständiges, ungemütliches Wetter, also Kälte, Regen oder Sturm. Wie bei vielen alten Bauernregeln steckt dahinter eine Wetterbeobachtung in Reimform, oft freilich mit Augenzwinkern und etwas Aberglauben vermischt.
Da ja bereits am Vormittag des 17. Juli teils heftige Regenschauer über weite Teile des Landes zogen, könnte sich die Vorhersage laut Bauernregel erfüllen - und wir erleben weiterhin einen eher unbeständigen Sommer ohne allzu heftige Hitzewellen.
Die heilige Alexia von Rom war die Tochter eines reichen Römers. Am Tag ihrer Hochzeit floh sie, um ein Leben in Armut und Gebet zu führen. Sie lebte jahrelang unerkannt als Bettlerin – teils sogar im Haus ihrer eigenen Familie, die sie nicht erkannte. Erst nach ihrem Tod wurde durch ein Wunder offenbar, wer sie wirklich war. Heute gilt Alexia als Schutzpatronin für Heimatsuchende und Armenpflegerinnen.
Mit der - zumindest für sonnenhungrige Menschen - pessimistischen Prognose steht der Heilige-Alexia-Tag nicht alleine da: Auch das eher kühle und regnerische Wetter am vergangenen Siebenbrüdertag (10. Juli, "Heute" berichtete) legt einen eher feuchten und unbeständigen Sommer bis Ende August nahe.
Ob die alten Prophezeiungen nun exakt eintreffen oder nicht - die Bauernregeln sind faszinierende Beispiele für altes Wetterwissen. Die Prognosen rufen in Erinnerung, wie genau unsere Vorfahren ihre Umwelt beobachteten. Auch wenn die Wissenschaft skeptisch ist, bleibt der Bauernkalender ein interessantes, uraltes Wetter-Regelwerk.