Coronavirus

Experte: Politik hätte Bevölkerung nicht anlügen dürfen

Viel Unverständnis gibt es von Experten für das Vorgehen der Regierung. Allein die angekündigten Lockerungen seien nicht nachvollziehbar gewesen.

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Die angekündigten Lockerungen waren ein Fehler, findet Virologe Norbert Nowotny.
Die angekündigten Lockerungen waren ein Fehler, findet Virologe Norbert Nowotny.
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Noch bevor der Lockdown überhaupt erst in Kraft getreten ist, hat Wien ihn bereits verlängert - bis 11. April. Das wurde am Montagnachmittag bekannt, kam aber kaum überraschend. Wiens Bürgermeister Michael Ludwig hatte nämlich schon angekündigt, die Maßnahmen in der Bundeshauptstadt zu verschärfen. Wie es im Rest des Landes weitergeht, ist derzeit noch nicht ersichtlich. (Mehr dazu hier >>)

Nun hagelt es aber Kritik. In einem Puls24-Interview mit Werner Sejka sprach am Montag der Virologe Norbert Nowotny über die aktuell sehr kritische Lage (Video siehe unten). Die kurze "Osterruhe" in nur drei Bundesländern sei zu wenig. Er fordert eine Verlängerung des Lockdowns, sowie eine Ausweitung des Shutdowns auf das gesamte Land. 

"Kommunikation nicht richtig"

Auf die Frage hin, welche Fehler die Politik gemacht hätte, entgegnete der Virologe: "Die Kommunikation der Politik war meiner Ansicht nach nicht richtig. Denn es wurde Hoffnung auf eine Öffnung zu Ostern gemacht, zu einem Zeitpunkt, zu dem die Infektionszahlen schon deutlich gestiegen sind", so Nowotny.

Realistischerweise hätte man zu dem Zeitpunkt keine Hoffnungen mehr machen können bzw. sollen, führte der Virologe fort. Einer Bevölkerung Hoffnungen auf etwas zu machen, was dann nicht eintrifft, sei nicht nachvollziehbar. 

 "...und auch jetzt der politisch motivierte, kurze, sechstägige Lockdown, der wissenschaftlich und medizinisch gesehen nur sehr wenig bringen wird; Ich denke es wäre besser gewesen, der Bevölkerung gleich die Wahrheit zu sagen."

Statt Hoffnungen zu machen, hätte man darauf hinweisen sollen, dass in Österreich ein Lockdown von zwei bis drei Wochen notwendig sei, um die Situation wieder einigermaßen unter Kontrolle zu bekommen und die Zahlen zu senken.

Lockdown für zwei, drei Wochen

Angesichts der Lage hätte der Lockdown bereits am heutigen Montag beginnen und für mindestens zwei Wochen in Kraft sein sollen, erläutert Nowotny. Dies wäre deutlich besser gewesen, "letztlich auch für die Wirtschaft". Der Experte befürchtet einen längeren Lockdown in einigen Wochen. Jener würde nämlich mit deutlich höheren Zahlen begonnen werden. Das mangelnde Verständnis von Seiten einiger Politiker für die Notwendigkeit eines Lockdowns, sei für den Virologen nicht nachvollziehbar. Jene Denkweise sei "sehr kurzsichtig". 

 "Irgendwie verstehe ich das nicht. Das Ganze ist leider nicht lustig." Besonders die Situation auf den Intensivstationen zeugt davon.

Dennoch findet Nowotny aber nicht, dass die Regierung versagt hat. Man habe oft genug gesehen, dass Österreich eine sehr gute Rolle in der Pandemie-Bekämpfung eingenommen hat. 

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    Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com