Aus heiterem Himmel ereilte den Mann eine furchtbare Diagnose. Seitdem befand er sich zu Hause und wurde von seiner Nichte gepflegt. Die Krankheit schritt unerbittlich voran, die Lebenszeit war stark begrenzt.
Jeden Tag äußerte Reinhard einen Wunsch: noch einmal das Grab seiner Mutter besuchen. Doch wie sollte er das schaffen? Auf Facebook wurde die Verwandte, die sich so liebevoll um ihren Onkel kümmerte, auf den Welser Verein "Rollende Engel" aufmerksam und kontaktierte ihn.
Binnen weniger Stunden war das ehrenamtliche Team, bestehend aus Anja, Gerlinde und Florian, einsatzbereit und machte sich auf dem Weg zu seinem Fahrgast. Dort wurden die drei unter Tränen begrüßt. Mit einem speziellen Rettungsstuhl konnten sie den Patienten behutsam über die steilen Stufen hinunter zum Transportfahrzeug tragen.
Dann ging es zum Friedhof, wo sich seit wenigen Jahren Mamas Grab befindet. Während der Fahrt erzählte Reinhard von der Zeit mit ihr und wie sehr er sich freue, bald bei ihr zu sein.
Als die Gruppe ankam, fuhr sie zur letzten Ruhestätte. Die Sonne blinzelte durch die herbstlich gefärbten Bäume, der Bodennebel legte sich. Der Sohn entzündete gemeinsam mit seiner Nichte eine Kerze, beide begannen zu weinen. Die Wunscherfüller ließen sie unter sich sein.
Nach einiger Zeit erklärte der Todkranke, dass er wieder heim möchte. Die Helfer fragten, ob sie ihn auch noch woanders hinbringen sollten. Aber Reinhard lehnte ab. Zu groß waren die Schmerzen und auch die Emotionen.
Dann zu Hause bedankte sich der tapfere Kämpfer noch einmal. Ein paar Wochen nach der Wunscherfüllung die traurige Nachricht: Auch er ist gestorben und nun wieder mit seiner Mutter vereint.
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