"Garantieerklärung"
René Benko steckt nun selbst Millionen in Signa-Rettung
Sein Immo-Imperium scheint auf Sand gebaut, droht unterzugehen. Jetzt liefert Benko selbst eine millionenschwere Finanzspritze für die Signa nach.
Nach dem am 29. November das Sanierungsverfahren der insolventen Signa Holding von Finanz-Jongleur René Benko eröffnet worden war, fand am Dienstag (19.12.) am Handelsgericht Wien die erste Gläubigerversammlung statt.
Anwalt Christof Stapf, der Insolvenz- beziehungsweise Sanierungsverwalter in der Causa, hat dort den ersten Zwischenbericht vorgelegt und Schritte zur Finanzierung des Sanierungsverfahrens skizziert.
Fix ist schon jetzt: Es bleibt bei der Eigenverwaltung. "Der Entzug der Eigenverwaltung ist in der Insolvenzordnung genau geregelt und liegt für das Insolvenzgericht derzeit kein Grund für die Entziehung vor", erklärt Karl-Heinz Götze, der Leiter Insolvenz des Kreditschutzverband von 1870. Er begrüßt diesen Schritt, fügt aber hinzu: "Ein Entzug der Eigenverwaltung ist jedoch weiterhin in jedem Stadium des Insolvenzverfahrens möglich."
Erste Restrukturierungsmaßnahmen wurden demnach bereits gesetzt. Neben der Reduktion des Personalstandes wurden auch die für Repräsentationstätigkeiten zuständigen Teilbereiche des Unternehmens insolvenzgerichtlich geschlossen. Es kommt zu einem wahren Abverkauf an Top-Immobilien und Luxus-Ausrüstung.
In Summe soll das Signa-Imperium mit rund 5 Milliarden Euro in der Kreide stehen. Es handelt sich damit die größte Pleite der österreichischen Wirtschaftsgeschichte. Der Sanierungsplan sieht eine Zahlungsquote von 30 Prozent binnen 2 Jahren ab Annahme durch die Gläubiger vor.
„Allein die Tatsache, dass das vorläufige Organigramm der Signa Gruppe insgesamt 46 Seiten im A3-Format umfasst, spricht Bände.“
"Herkulesaufgabe"
Dieser Plan muss nun auf Herz und Nieren geprüft werden, 90 Tage sind dafür insgesamt Zeit. Der KSV1870 spricht von einer "Herkulesaufgabe". "Allein die Tatsache, dass das vorläufige Organigramm der Signa Gruppe insgesamt 46 Seiten im A3-Format umfasst, spricht Bände", sagt Karl-Heinz Götze.
Gläubigerforderungen können noch bis zum 15. Jänner 2024 über den KSV1870 angemeldet werden. Am 29. Jänner findet am Handelsgericht Wien dann die Prüfungstagsatzung statt. Die für das Signa Holding und für die Gläubiger entscheidende Sanierungsplantagsatzung wurde für den 12. Februar anberaumt.
Benko schießt selbst Millionen zu
Vorerst sollen die Kosten für die Fortführung des Betriebs der Signa Holding noch gedeckt sein. "Dies auch mit Unterstützung von Herrn René Benko persönlich", heißt es seitens des KSV1870.
So habe dieser eine "Garantieerklärung über drei Millionen Euro" zur Sicherung des Fortbetriebes abgegeben. Bisher wurde zur Sicherung des Fortbetriebes bereits mehr als eine Million Euro bezahlt.