In einem Loch verschüttet

Riccardo (17) starb im Sand: Vater im Visier der Justiz

Riccardo Boni wurde in einem selbst gegrabenen Loch verschüttet. Die Justiz untersucht, ob der Vater Mitschuld trägt.
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13.07.2025, 21:23
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Die italienische Justiz hat Ermittlungen gegen den Vater des 17 Jahre alten Riccardo Boni eingeleitet. Der Teenager war am Strand von Montalto di Castro in einem selbst gegrabenen Loch im Sand verschüttet worden.

Riccardo verschwand, ohne dass es jemand bemerkte. Erst als sein fünfjähriger Bruder 40 Minuten nach der Tragödie zum wiederholten Mal sagte "Riccardo ist unter dem Sand", habe der Vater zusammen mit Helfern begonnen, im Sand zu graben. Zu diesem Zeitpunkt war es bereits zu spät – Riccardo atmete nicht mehr.

Die Staatsanwaltschaft von Civitavecchia wirft dem Vater Totschlag vor. Dies sei "ein notwendiger Schritt", schreibt "La Repubblica". Die Ermittlungen seien eingeleitet worden, "nicht weil es Verdachtsmomente gegen den Vater gibt oder weil ihn jemand tatsächlich beschuldigt, sondern weil das Gesetz angesichts einer solch absurden Tragödie ein formelles Verfahren verlangt."

Riccardos Bruder (5) wurde nicht ernst genommen

Weil das Opfer minderjährig war, macht das Gesetz die Eltern für das Geschehene verantwortlich. Die Staatsanwaltschaft hat eine Autopsie beantragt, dafür müsse die Verantwortung der Eltern geprüft werden, erklärte das italienische Blatt weiter.

Laut ersten Ermittlungen hatte Riccardo am Donnerstagmittag versucht, zwei rund 1,5 Meter tiefe Gruben mit einem Tunnel zu verbinden. Als er aber begonnen habe, horizontal zu graben, sei der Sand über ihn eingebrochen. Riccardo habe aufgrund der Schwere der feuchten Sandmasse nicht mehr aufstehen können.

Der Vater hatte in einem Interview mit "Corriere della Sera" am Samstag angegeben, zunächst nicht bemerkt zu haben, wie die Grube über Riccardo einstürzte. Als er ihn nicht mehr gesehen habe, habe die Familie intensiv nach ihm gesucht. Der fünfjährige Bruder – bis jetzt einziger Zeuge der Tragödie – soll bereits zu Beginn der Suchaktion gesagt haben, dass der 17-Jährige unter dem Sand liege. Er sei aber anfänglich nicht ernst genommen worden, berichtet "Quotidiano Nazionale".

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