Klimaschutz
Russische Wälder im Kampf gegen die Klimakrise
Russlands Wälder sind von 1988 bis 2014 um fast 50 % mehr gewachsen als bislang angenommen. Dieses Wachstum könnte den Regenwaldschwund ausgleichen.
Eine Forschergruppe rund um Dmitry Shchepashchenko und Florian Kraxner vom International Institute for Applied Systems Analysis (IIAA) in Laxemburg (NÖ) fand heraus, dass die russischen Wälder in einem Zeitraum von 26 Jahren um 47 Prozent mehr gewachsen sind als bisher angenommen. Mit gezieltem Aufstocken der dortigen Waldbestände könne nicht nur der Klimawandel abgeschwächt werden, sondern auch eine wirkungsvolle Maßnahme gegen die in Russland wütenden Waldbrände sein.
Waldfund dank Studie
Für ihre Arbeit im Fachblatt "Scientific Reports" erfassten die Wissenschafter die Waldfläche mittels Satelliten- oder Radardaten, wodurch sie eine Informationslücke der dafür zuständigen russischen Behörden füllten. Das Ziel der Studie war, unbeobachtete Biomasse zu ermitteln. Um das zu erreichen, "haben wir moderne computergestützte Methoden verwendet, um eine umfangreiche Menge an möglichen Modellen zu entwickeln", so Studienleiter Shchepashchenko.
Dank den neuen Methoden zeigte sich ein russisches Waldwachstum im Untersuchungszeitraum, das um 47 Prozent höher war als bislang berichtet. Da es sich bei Russland um das größte Land der Welt mit dem höchsten Biomassenanteil handelt sei dies hochrelevant für das Klima, erklärt Mitautor Kraxner. Weiters sagt er :"Stellen Sie sich nur vor, was nur ein paar Prozent auf oder ab im Hinblick auf den großen Bestand für die Masse an Kohlenstoffdioxid in der Luft bewirkt."
Laut den Wissenschaftern kann das Wachstum in den Jahren 1988 bis 2014 eine ausgleichende Wirkung auf die Abholzung des Regenwalds haben. Um der Klimakrise entgegenzuwirken, ist aber eine gezielte Aufforstung notwendig.