Fünf Siege in Serie fuhr Englands Meister Liverpool in den ersten fünf Runden der neuen Saison ein, blieb makellos. Bis Samstagnachmittag. Denn da setzte es für die von Arne Slot trainierten "Reds" im Duell mit Crystal Palace und Österreichs Trainer-Star Oliver Glasner die erste Pleite. Die Londoner setzten sich mit 2:1 durch. Weil Eddie Nketiah in der 97. Minute zur Stelle war, zum 2:1 traf. Nachdem Ismaila Sarr Crystal Palace bereits in der neunten Minute in Front gebracht hatte, Federico Chiesa in der 87. Minute auf 1:1 stellte.
Bemerkenswert: Crystal Palace rückte bis auf drei Zähler an die "Reds" heran, ist erster Verfolger des amtierenden Meisters. Der beinahe zu einem "Lieblingsgegner" für Glasner und Palace wird, nachdem die Londoner bereits den Community Shield vor dem Ligastart gegen den Meister gewannen – damals im Elfmeterschießen.
"Ich habe den Spielern das letzte Mal gesagt, als wir im Elfmeterschießen gegen Liverpool gewonnen haben: Ich bin über 50, sie sollen ein bisschen auf mein Herz achten und es mir leichter machen, früher ein bisschen entspannt zu sein", meinte Glasner nach dem denkwürdigen Triumph schmunzelnd. "Aber genau deshalb lieben wir den Fußball. Wenn man das vor unseren Fans, vor unserer Tribüne, schafft, das war einfach großartig", betonte Glasner.
Der Trainer-Star habe zu seinen Spielern laufen wollen, dann aber nach fünf Metern gestoppt. "Weil ich mich daran erinnert habe, dass ich schon einmal Gelb dafür bekommen habe und dann etwas in die Mannschaftskassa zahlen musste. Und meine Frau wird dann sauer auf mich", schmunzelte der Ex-Fußballer.
Besonders begeistert hatte sich der Palace-Coach von der ersten Hälfte gezeigt, die sei "die beste Halbzeit" unter dem Österreicher gewesen, so Glasner. "Es war nur das Ergebnis nicht ideal – nur mit einem Tor zu führen", meinte er. Der Druck habe sich in der zweiten Halbzeit deutlich erhöht. "Wir hatten in ein paar Situationen Glück. Und wir hatten unseren Tormann Dean Henderson", unterstrich der 51-Jährige.
Glasner habe aber vor allem imponiert, dass seine Mannschaft nach dem späten Ausgleich die Partie nicht aus der Hand gab, sondern noch einmal zuschlug. "Wir haben die Köpfe oben gehabt, das Momentum wieder auf unsere Seite gezogen. Ich bin wirklich stolz und begeistert von dieser Leistung", so Glasner.
Sein Team ist nun noch die letzte ungeschlagene Mannschaft der Premier League. "Aber wir sind noch im September", unterstrich der österreichische Erfolgstrainer. "Wir bleiben demütig, nehmen das positive Gefühl und die Emotionen mit. Ja, es ist großartig, gegen den Meister zu gewinnen, aber in fünf Tagen spielen wir bei Dynamo Kiew", blickte Glasner bereits auf den Auftakt in der Conference League.