Italien warnt Urlauber

Schädling breitet sich auf "mysteriöse Weise" aus

Unter Triest wurde eine invasive neuseeländische Schnecke entdeckt, die sich rasant vermehrt. Wie sie dort hinkam, weiß jedoch keiner.
Heute Life
07.08.2025, 22:50
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Die Stadt Triest rät derzeit allen Urlauberinnen und Urlaubern, ihre Ausrüstung und Stiefel nach jedem Besuch von Bächen oder ähnlichen Umgebungen gründlich zu reinigen. Der Grund dafür ist die Verhinderung der weiteren Ausbreitung einer kleinen Schnecke – die große Probleme verursachen kann.

Es handelt sich um die Neuseeländische Zwergdeckelschnecke (Potamopyrgus antipodarum), die als eine der invasivsten Süßwasserarten weltweit gilt. Entdeckt wurde sie von slowakischen und deutschen Forschern im theresianischen Aquädukt, das in der Habsburger-Zeit unter der Stadt Triest errichtet wurde. Das berichtet die italienische Nachrichtenagentur "Ansa".

Die Neuseeländische Zwergdeckelschnecke kann sich innerhalb kurzer Zeit in großer Zahl vermehren und eine Dichte von einer halben Million Exemplaren pro Quadratmeter erreichen.
Getty Images/iStockphoto

Gefahr für Fische

Unter idealen Bedingungen kann sich die gerade einmal drei bis maximal fünf Millimeter große Schnecke innerhalb kurzer Zeit in großer Zahl vermehren und eine Dichte von einer halben Million Exemplaren pro Quadratmeter erreichen. In solchen Fällen gerät das Ökosystem aus dem Gleichgewicht: Die Schnecke beansprucht bis zu 75 Prozent der Nährstoffe, was das Vorkommen vieler anderer Arten reduziert und den Fischbestand in den Gewässern verringert. Zudem kann sie mechanische Probleme wie Verstopfungen in Rohren und Filtern verursachen.

Wie die Weichtiere in das unterirdische Wassersystem gelangten, ist unklar. Die Schnecke sei auf "mysteriöse Weise" eingewandert, heißt es von Seiten der Stadt. Eine mögliche Theorie sei, dass neuseeländische Truppen unter britischem Kommando die Schnecke während der Befreiung der Stadt am Ende des Zweiten Weltkriegs eingeschleppt haben könnten.

Qualität des Grundwassers

Forscher wollen die Population in Triest jetzt weiterhin untersuchen, um herauszufinden, ob sie eine Bedrohung für die lokale Artenvielfalt oder die Qualität des Grundwassers darstellt. Zudem hat die Piazza Unità d‘Italia angekündigt, die Forschung auf weitere Gewässer in der Region auszuweiten, um festzustellen, ob auch andere Städte oder Regionen betroffen sind.

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