Wenn du dachtest, Videospiele könnten nicht zugleich gruselig und urkomisch sein, dann hast du "Midnight Murder Club" noch nicht erlebt – das neue Multiplayer-Phänomen der Velan Studios, das am 14. August 2025 endlich aus dem Early Access trat, ist eine ganz besondere Variante des Versteckspiels! Es ist ein fast meisterhaft inszeniertes Multiplayer-Erlebnis im Dunkel – gespickt mit Gags, Spannung und massenhaft schaurigem Spaß. Im Kern ist "Midnight Murder Club" ein First-Person-Shooter für bis zu sechs Spieler – bewaffnet ist man dabei nur mit einer Taschenlampe, einem Revolver und ordentlichem Haufen Nervenkitzel.
Das Setting: das unheimliche, völlig finstere Wormwood Manor. Ein Flüstern, ein Lampenschimmer, ein dumpfes Geräusch – und schon beginnt das Chaos. Jede Entscheidung zählt. Atmosphärisch dicht, spielerisch clever, dramaturgisch stark zeigt sich das Game. Die Entwickler haben bewusst auf ein Party-Feeling gesetzt – irgendwo zwischen gruseligem Horror und verrücktem Kartenspiel: Man braucht Mut, Witz und ein gehöriges Maß an Taktik, um in dieser Dunkelheit zu überleben – oder jemanden hineinzulocken! Die Dunkelheit ist hier nämlich nicht einfach nur die Hintergrundkulisse – sie ist das pulsierende Spielprinzip.
Das Grundprinzip klingt simpel, entfaltet aber in der Praxis eine enorme Dynamik: Die Spieler schleichen in der Ego-Perspektive durch die stockfinsteren Gänge des Anwesens, setzen ihre Lampen vorsichtig ein, um die Umgebung abzusuchen, und versuchen gleichzeitig, sich gegenseitig auszuschalten. Wer Licht macht, wird selbst sichtbar. Wer zu lange im Schatten bleibt, sorgt vielleicht für ein Flüstern, das ihn verrät. Diese Mischung aus subtiler Anspannung und plötzlichen Lachanfällen erinnert an legendäre Partyspiele wie "Among Us" oder "Prop Hunt", geht aber einen Schritt weiter: Hier sind es nicht nur die Regeln, die Spannung erzeugen.
Andere Shooter setzen auf Feuergefechte im offenen Gelände, auf bunte Effekte oder auf gigantische Maps. "Midnight Murder Club" hingegen zwingt dich in die Dunkelheit. Das macht jede Sekunde unberechenbar. Du hörst Schritte irgendwo im Haus, drehst dich blitzartig um – doch deine Lampe reicht nur wenige Meter. Da hinten schimmert vielleicht ein Schatten. Oder war es nur deine Fantasie? Die Entwickler haben sich bewusst dafür entschieden, das Dunkel als Hauptfigur einzusetzen. In Wormwood Manor gibt es kaum Orientierungspunkte. Alles wirkt verwinkelt, alt und unheimlich. Und wer in der Dunkelheit zu lange stillsteht, erzeugt Geräusche.
Erzeugte Geräusche wiederum können von anderen Spielern geortet werden. So entsteht ein ständiger Balanceakt zwischen Vorsicht und Risiko. Genau dieses Element macht "Midnight Murder Club" einzigartig. Denn das Spiel lebt weniger vom klassischen Schießmechanismus, sondern vom psychologischen Druck. Jeder Lichtstrahl, jeder Laut, jede falsche Bewegung kann dein Ende bedeuten. Einer der größten Pluspunkte des Spiels ist außerdem der "Guest Pass". Nur eine Person in der Gruppe muss "Midnight Murder Club" tatsächlich besitzen – bis zu fünf weitere Freunde können auf dessen Einladung dann vollkommen kostenlos mitspielen.
Das verändert alles: Plötzlich wird das Spiel zur idealen Party-Unterhaltung. Du musst niemanden lange überzeugen, 30 Euro auf den Tisch zu legen, nur um es mal zu probieren. Stattdessen reicht es, wenn einer den Gastgeber spielt. So haben schon im Early Access Tausende Spieler reingeschnuppert und ihre ersten chaotischen Abende in Wormwood Manor verbracht. Die Community feiert dieses Feature frenetisch. Auf Steam überschlagen sich die positiven Kommentare. "Endlich ein Partyspiel, das niemanden ausschließt", schreibt ein User. Ein anderer meint: "So viele Lacher hatten wir seit Jahren nicht mehr."
Ein weiterer Kniff ist das Wildcard-System. Spieler können und müssen Karten einsetzen, die die Regeln mitten im Spiel komplett verändern. Mal bekommt eine Figur Supergeschwindigkeit. Mal explodiert ein Spieler nach dem Tod in einem Feuerball, der alle in der Nähe erwischt. Mal sind es alberne Effekte wie Furz-Geräusche, die Spannung in ein Gelächter verwandelt. Diese Mechanik sorgt dafür, dass keine Runde wie die andere ist. Die Entwickler haben diesen Modus nach dem Early Access noch massiv erweitert: Mit einem Update kamen zwölf neue Karten hinzu, darunter besonders kuriose Ideen, die in der Community sofort Kultstatus erlangten.
Doch "Midnight Murder Club" ist nicht nur auf PvP ausgelegt. Mit der Vollversion kam auch der brandneue Modus "Graveyard Shift" dazu, in dem du alleine oder im Duo gegen KI-gesteuerte Dämonen antreten kannst. Das Ziel: Sammle verfluchte Relikte und bring sie ins Gewölbe. Das Problem: Zwischen dir und dem Ziel lauern höllische Kreaturen – von flammenden Schädeln über Schattenmänner bis zu messerwütigen Jägern. Jede Begegnung kostet Nerven, jede Mission ist ein Tanz auf Messers Schneide. Technisch ist der Modus erstaunlich rund, wenn auch noch nicht so spaßig wie der PvP-Kern. Als Abwechslung bietet er eine gute Mischung.
Die Grafik setzt auf einen stilisierten Horror-Look, der bewusst nicht fotorealistisch ist, sondern eher wie eine düstere, überzeichnete Comic-Villa wirkt. Das passt perfekt zum Party-Charakter: zu gruselig, um banal zu sein, aber nicht so ernst, dass es echte Albträume verursacht. Auf der PlayStation 5 läuft "Midnight Murder Club" stabil mit 60 Frames und genug Spieler gibt es bereits, um eine schnelle Partie zu zocken, die PC-Version bietet zusätzliche Grafik-Optionen und einen sehr flüssigen Netcode. Im Early Access gab es da noch einige Probleme mit Verbindungsabbrüchen und Bugs, die Spieler etwa durch Wände sehen ließen, das ist weg.
Die Entwickler zeigen sich hier vorbildlich: Innerhalb weniger Stunden nach Release wurden die größten Fehler gefixt. Das schafft Vertrauen. Ein Blick in die Kommentarspalten auf Steam zeigt: Die Fans sind begeistert. Viele berichten, dass sie seit Jahren kein Spiel mehr erlebt haben, das so schnell für Lacher in der Gruppe sorgt. Ein User schreibt: "Das ist wie ein Horrorfest mit Freunden – nur ohne Kater am nächsten Tag." Ein anderer schwärmt: "Noch nie habe ich ein Spiel gesehen, das so sehr von Chaos lebt und gleichzeitig taktisch klug ist." Natürlich gibt es auch Kritik: Manche wünschen sich mehr Maps, andere mehr Charaktere.
Der Tenor ist eindeutig positiv. Um zu verstehen, wie besonders "Midnight Murder Club" ist, lohnt ein Vergleich. Während "Among Us" auf Verdächtigungen und Social Deduction setzt und "Phasmophobia" klassischen Horror mit Geisterjagd bietet, kombiniert "Midnight Murder Club" beide Welten: Es ist spannend wie ein Horror-Game, aber chaotisch und witzig wie ein Partyspiel. Genau diese Mischung erklärt den aktuellen Hype. Denn hier lachen auch Menschen, die normalerweise mit Horror nichts anfangen können. Im Boulevard-Stil muss man es so sagen: Dieses Spiel ist eine gute Mischung aus "Dinner for One" und "The Shining".
Es nimmt Horror ernst genug, um dich zu erschrecken, aber nie so ernst, dass du es nicht mit einem Lächeln genießen könntest. Die Momente, in denen Spieler schreiend durch die Villa rennen, nur um in eine Falle zu tappen, sind pures Comedy-Gold. Clips davon verbreiten sich aktuell viral in sozialen Medien – genau deshalb hat das Spiel das Potenzial, ein kulturelles Phänomen zu werden. "Midnight Murder Club" ist sicherlich kein perfektes Spiel. Es braucht mehr Maps, mehr Individualisierung, vielleicht auch langfristig ein besseres Belohnungssystem. Aber das, was da ist, macht schon jetzt süchtig. Wer Chaos liebt, wird hier viel Spaß haben.