Das KI-Unternehmen Perplexity AI hat Google am 12. August 2025 ein Milliardenangebot für den Webbrowser Chrome vorgelegt, ohne vorherige Aufforderung. Google äußert sich bisher nicht dazu.
Perplexity wird mit rund 18 Milliarden Dollar bewertet und strebt eine Finanzierung in Höhe von 20 Milliarden an. Damit liegt das Angebot deutlich über dem eigenen Unternehmenswert.
Am 5. August 2024 stellte ein US-Gericht fest, dass Google sein Suchmonopol rechtswidrig gesichert hat. In der "Revised Proposed Final Judgment" fordert das Justizministerium (DOJ) den Verkauf von Chrome.
Chrome ist für Google zentral: als Verteiler für Werbung, Daten und künftig auch für KI-Anwendungen. Google zahlt jährlich rund 20 Milliarden Dollar an Apple, um auf Safari und somit auf allen iPhones, iPads und Macs voreingestellt zu bleiben. Wer über diese Voreinstellung entscheidet, steuert den Zugriff auf Nutzende.
Das Unternehmen bietet 34,5 Mrd. Dollar in bar. Die Finanzierung soll über externe Fonds erfolgen. Namen nennt Perplexity nicht.
Google hat das Angebot von Perplexity nicht angenommen und lehnt eine von der Regierung geforderte Chrome-Abspaltung ab. Konzernjurist Kent Walker sprach nach dem DOJ-Urteil im Firmenblog von einer "radikal interventionistischen Agenda" und kündigte Berufung an.
Perplexity-CEO Srinivas erklärte im April, niemand könne Chrome ohne Qualitätseinbußen weiterführen. Auch OpenAI und Yahoo haben Interesse bekundet. Sollte ein Verkauf erzwungen werden, könnte es zu einem Bieterverfahren kommen.
Für Google würde der Verlust von Chrome den Zugang zu Nutzenden und Daten einschränken.
Für Nutzende könnten Übergänge bei Passwörtern und Synchronisation holprig verlaufen, aber Fachleute halten das für lösbar.
Für die Browserlandschaft wäre entscheidend, wer künftig die Kontrolle über Chromium ausübt. Bleibt es offen, bleiben auch Edge, Brave und andere stabil.
Ein Verkauf gilt als unwahrscheinlich. Das Angebot hat aber neue Debatten über Googles Marktstellung und die Rolle von Browsern angestoßen.