Im Mittelpunkt der neuen Updates für Googles KI-Dienst Gemini stehen vor allem temporäre Chats und erweiterte Datenschutzeinstellungen, die den Nutzerinnen und Nutzern mehr Kontrolle über ihre persönlichen Daten geben sollen.
Eine der auffälligsten Änderungen: Chats, die nur temporär gespeichert werden. Wer künftig einen sogenannten temporären Chat startet, kann mit Gemini interagieren, ohne dass diese Unterhaltung in der persönlichen Historie auftaucht.
Weder im Aktivitätsverlauf noch unter den "Letzten Chats" findet sich später ein Eintrag zu der Anfrage der Nutzerin oder des Nutzers. Für Sicherheitszwecke werden die Inhalte dennoch – aber nur 72 Stunden lang – vorgehalten, danach verschwinden sie – wie ein digitales Gespräch im Sand. Das Besondere: Diese Chats fließen nicht in das Training der KI ein und beeinflussen auch keine personalisierten Ergebnisse.
Auch beim Thema Uploads zieht Google die Schrauben fester. Ab September gilt eine neue Regelung: Dateien, Bilder, Videos oder Screenshots, die Nutzer in Gemini hochladen, können – wenn die Funktion aktiviert ist – in anonymisierter Form zur Verbesserung der Dienste beitragen. Das Ganze läuft unter der neuen Einstellung "Aktivitäten speichern", die den bisherigen Punkt "Aktivitäten in Gemini-Apps" ersetzt. Wer das Feature nicht nutzen möchte, kann es jederzeit deaktivieren.
Damit bleibt auch die Entscheidungskraft beim Nutzer. Noch sensibler wird es bei Ton- und Videoaufzeichnungen. Google führt hierfür eine eigene Datenschutzoption ein: Nutzer können bestimmen, ob ihre Sprachbefehle, Mikrofon-Aufnahmen oder Inhalte aus "Gemini Live" (inklusive Bildschirmfreigaben) zur Weiterentwicklung der Dienste beitragen sollen. Die Voreinstellung ist aus – wer seine Daten teilen will, muss dies bewusst einschalten.
Ein weiterer Punkt, den Google betont: Alle gespeicherten Daten werden vom Google-Konto getrennt, bevor sie von menschlichen Prüfern analysiert werden. So sollen mögliche Rückschlüsse auf einzelne Nutzer verhindert werden.
Google verweist zudem auf ein eigenes Regelwerk, das den Missbrauch generativer Künstlicher Intelligenz ausschließen soll. Nutzerinnen und Nutzer bekommen mehr Schalter in die Hand, um zu entscheiden, was mit ihren Daten passiert – vom schnellen Chat ohne Spuren bis hin zur gezielten Freigabe von Audio und Video.