In der allwöchentlichen VAR-Analyse der österreichischen Schiedsrichter mussten die Unparteiischen eine Fehlentscheidung beim Bundesliga-Duell zwischen Ried und dem GAK (0:0) zugeben. Der vermeintliche Führungstreffer der Innviertler in der vierten Spielminute hätte zählen müssen, heißt es.
Konkret geht es um den Treffer von Rieds Oliver Steurer in der vierten Spielminute. Nach einer Flanke von Philipp Pomer war der Ball zu Steurer gesprungen, der – eigentlich im Abseits stehend – zum 1:0 einnetzte. Allerdings hatte zuvor GAK-Stürmer Daniel Maderner im eigenen Strafraum stehend versucht, zu klären, drosch aber am Ball vorbei, streifte diesen nur leicht. So sprang das Spielgerät zu Steurer, der einschoss.
Schiedsrichter Sebastian Gishamer hatte zunächst den Treffer gegeben, ehe sich Video-Referee Manuel Schüttengruber einschaltete, den Unparteiischen zu einem "On-Field-Review" vom Feld holte. Das Schiedsrichterteam entschied sich schließlich, dem Treffer die Anerkennung zu verwehren. Eine falsche Entscheidung, wie Österreichs Schiedsrichter in ihrer wöchentlichen Analyse nun zugaben. "Das Tor wurde zunächst richtigerweise vom Schiedsrichter gegeben und hätte durch den VAR bestätigt werden müssen", heißt es in der wöchentlichen VAR-Analyse.
Knackpunkt dabei ist, dass eine Abseitsstellung greift, wenn der Verteidiger den Ball unkontrolliert spielt. Darauf plädierte wohl auch VAR Schüttengruber. Dem steht aber entgegen, dass Maderner versuchte, den Ball gezielt wegzuschießen, dabei lediglich ein Luftloch schlug.
In der Analyse heißt es, dass der Ball "für den unbedrängten Verteidiger (Maderner, Anm.) vorhersehbar und deutlich sichtbar" war. "Zudem hat der GAK-Spieler Zeit, seine Körperbewegung zu koordinieren. Dadurch wird dies als absichtliches Spielen angesehen, weshalb die Abseitsposition des SVR-Spielers #30 (Steurer, Anm.) nicht strafbar ist", heißt es in der VAR-Analyse.
Das hatte Ried-Trainer Maximilian Senft bereits unmittelbar nach dem Spiel erklärt, bei "Sky" lobende Worte für die Spielleitung Gishamers gefunden, stattdessen den VAR verbal angegriffen. "Es gibt so viele Schiedsrichter in der Bundesliga, die ein super Gespür für die Situationen haben, ein Spiel leiten wollen, ohne sich wichtig zu machen. Auch heute war die Leistung von Schiedsrichter Gishamer sehr, sehr gut. Heute hat sich jemand anderer wichtig machen wollen."
"Maderner will bewusst den Ball spielen, trifft ihn nicht gescheit. Dadurch entsteht eine neue Spielsituation. Dadurch, dass es auch eine Hereingabe ist und kein Torschuss, ist es ein reguläres Tor für mich. Es ist für mich unverständlich, warum es aberkannt wurde", kritisierte auch Ex-Teamstürmer und Experte Marc Janko.