Die Vorwürfe wiegen schwer: Der 15-Jährige habe die damals – es war kurz vor Weihnachten – gerade einmal 13 Jahre alte Schülerin mit zwei Freunden auf Instagram bedroht, so die Staatsanwaltschaft. Sie würden sie "bei nächster Gelegenheit totschlagen", sollen sie am 20. Dezember geschrieben haben.
Am folgenden Tag dann der Übergriff: Das Trio soll die Jugendliche geschlagen und getreten haben. Dann hätten die Burschen sie an den Haaren zu Boden gezerrt und sie weiter attackiert.
Danach soll der Beschuldigte davor gewarnt haben, jemandem von der Attacke zu erzählen. Sonst werde es "beim nächsten Mal noch schlimmer". Das Opfer berichtete laut Anklage von mehreren Verletzungen: eine Schürfwunde auf der Stirn und Hämatome am ganzen Körper. Außerdem seien ihre Brille und Jacke beschädigt worden.
Dienstagnachmittag musste sich der 15-Jährige am Linzer Landesgericht verantworten. "Ich habe mich angegriffen gefühlt", sagte der Angeklagte in Bezug auf den Streit, der in der Instagram-Gruppe ausgebrochen war. Was er genau geschrieben hatte, wusste er zwar nicht mehr. Aber: "Es waren keine schönen Worte."
Am Tag danach hätte die Gruppe das Mädchen zu einer vermeintlichen Aussprache zu einem Treffpunkt in Linz gerufen. "Und da war ausgemacht, wenn sie kommt, dann hauen wir sie?", wollte die Richterin wissen. Der Angeklagte verneinte. Sie hätten nur mit der 13-Jährigen reden wollen.
Plötzlich hätten aber "alle angefangen, sie zu schlagen". Er selbst habe das Mädchen "nur" an den Haaren gezogen, erklärte der Teenager. Die Körperverletzung gibt er zu, ebenso die Sachbeschädigung: "Ich bereue es, es tut mir auch leid." Die Drohungen seien aber nur von den anderen Jugendlichen gekommen, beteuert er.
Das Opfer versicherte der Richterin, sie sei in der Insta-Gruppe von allen drei Beschuldigten bedroht worden. Ob ihr der Angeklagte oder doch eine andere Jugendliche nach der Attacke gedroht hatte, wusste die 13-Jährige nicht mehr genau. Der Angeklagte habe sie aber "immer gehasst".
Die Staatsanwaltschaft forderte einen Schuldspruch, dem 15-Jährigen drohten bis zu sechs Monate Haft. Letztendlich war die Entscheidung deutlich milder: Der Angeklagte fasste eine bedingte Freiheitsstrafe von sechs Wochen. Mildernd wirke sich aus, dass er sich teilweise geständig und unbescholten war. Das Urteil ist bereits rechtskräftig.
