Kammer schlägt Alarm

"Gehen in Pension" – so viele Zahnärzte fehlen schon

Der Medizinermangel spitzt sich immer weiter zu: Auch Zahnärzte werden zur Mangelware. Die Zukunftsaussichten sind alles andere als rosig.
Oberösterreich Heute
03.09.2025, 05:00
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Die Ärztekammer warnte vor kurzem: Ein Drittel der Mediziner ist älter als 55. Es dauert also nicht mehr lange, bis Tausende in Pension gehen. Die bittere Folge: Die Versorgung gerät immer mehr ins Wanken.

Ein weiteres Problem: Zwar gibt es in Österreich mehr als 52.000 eingetragene Ärzte – doch viele kehren dem Land nach dem Studium den Rücken. "Ein Drittel unserer Absolventen wird gar nicht im österreichischen System tätig", sagt Kammerpräsident Johannes Steinhart.

Drastische Zahlen untermauern jetzt einen weiteren Engpass im System, berichten die "Oberösterreichischen Nachrichten": 325 der insgesamt 2.520 Planstellen für Zahnmediziner sind derzeit unbesetzt, also rund 13 Prozent.

Noch einmal höher ist die Zahl in Oberösterreich: 40 der in Summe 368 Posten sind vakant (etwa elf Prozent). Zum Vergleich: Bei Allgemeinmedizinern fehlen nur 2,2 Prozent.

Quote abgeschafft

Laut Experten Hauptursache für die Misere: die vor sechs Jahren erfolgte Abschaffung der Inländerquote beim Zahnarztstudium. Bis dahin waren drei Viertel der Plätze, wie auch bei der Humanmedizin, für Interessenten aus Österreich reserviert. Auf Drängen der EU-Kommission wurde die Regelung abgeschafft.

Ebenfalls bedenklich: "Wir wissen seit vielen Jahren, dass 46 Prozent aller Kassenzahnärzte in den nächsten zehn Jahren in Pension gehen", erklärt OÖ-Kammerpräsident Günter Gottfried. Da die Ausbildung eine Mindeststudiendauer von zwölf Semestern erfordert, dränge die Zeit, um rechtzeitig reagieren zu können.

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