Spiele-Test

Schleichen, stehlen, Xbox-Chaos: "Crime Simulator"

Erlebe kriminelles Xbox-Chaos! "Heute" hat den "Crime Simulator" im Test: Stealth, Koop, Action – ist das der digitale Kriminalfall des Jahres?
Rene Findenig
06.12.2025, 20:07
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"Crime Simulator" gibt es seit dem 1. Dezember 2025 auch für Xbox Series X|S, zuvor war das Game am 17. Juni 2025 auf dem PC erschienen – ein echter Hit mit mehreren hunderttausend verkauften Exemplaren und sehr positiven Spielerwertungen. Im Jahr 2026 sollen Versionen für die PlayStation 5 und die Nintendo Switch 2 folgen. Entwickelt wurde der Titel von CookieDev, einem polnischen 1-Mann-Studio, das schon mit "Thief Simulator 2" Erfahrung gesammelt hat.

Die Xbox-Version ist technisch für die Series X|S optimiert und bietet sowohl Solo- als auch Online-Koop-Gameplay mit bis zu vier Personen. Veröffentlicht wird Crime Simulator von Ultimate Games S.A.. Wer sich zuletzt auf PC durch das Spiel geschlichen hat, weiß: "Crime Simulator" hat dort bereits Spieler und Streamer gleichermaßen begeistert. Innerhalb eines halben Jahres nach Release konnte sich der Titel über 310 000 Mal verkaufen.

Willkommen in der kriminellen Unterwelt

Selbst Monate nach dem Start berichten Spieler von sehr positiven Eindrücken, insbesondere im Koop-Modus. Das Spiel bewegt sich irgendwo zwischen klassischer Stealth-Simulation und actionreicher Heist-Erfahrung und schafft so einen überraschend eigenen Ton zwischen den Genre-Vertretern. Dass der Titel nun auf Xbox Series X|S kommt, zeigt, dass selbst kleine Studios heutzutage Plattformgrenzen überwinden können: Ein Indie-Titel, der aus eigener Kraft eine Community aufgebaut hat, schafft den Sprung auf die großen Konsolen.

Und das zu einem Preis, bei dem man sich als Spieler kaum fragt, ob sich der Einstieg lohnt – denn die Grundmechaniken funktionieren solide und bieten Stoff für viele Stunden Spielspaß. Das Spielprinzip lässt sich schnell zusammenfassen, aber der Teufel steckt im Detail: In "Crime Simulator" schlüpft ihr in die Rolle eines Kriminellen, der sich in einer rauen Welt behaupten muss. Ziel ist es, durch Einbrüche, Sabotageaktionen, Diebstähle und andere Missionen genug Geld zu verdienen, um Schulden zu begleichen und sich einen Namen zu machen.

Technik und Atmosphäre mit eher rauem Charme

Hierbei entscheidet ihr selbst, wie ihr eure Herangehensweise gestaltet – lautlos durch Schatten und Lüftungsschächte oder risikoreich mit voller Wucht durch die Tür. Neben dem simplen Stehlen spielen Planung und Vorbereitung eine entscheidende Rolle: Schleichen ist eine Kunst für sich, Vorräte müssen gut verwaltet und Fähigkeiten klug gewählt werden. Mit zunehmendem Fortschritt schaltet man neue Werkzeuge frei, von Dietrichen bis zu Drohnen, und erweitert die Auswahl an Ausrüstung, um komplexere Jobs erfolgreich abzuschließen.

Auf der technischen Seite zeigt sich, dass "Crime Simulator" nicht mit AAA-Produktionen mithalten will oder kann – und das ist auch nicht das Ziel. Stattdessen setzt das Spiel auf funktionale Grafik, die den Fokus auf Gameplay und Spannung legt. Die Performance auf der Xbox Series X|S ist insgesamt stabil, und die Ladezeiten gehören zu den angenehmeren Erfahrungen, die man auf der Konsole erwarten darf. Kleine technische Unebenheiten lassen sich jedoch nicht verleugnen: vereinzelt kommt es zu Mikrorucklern oder KI-Ungereimtheiten.

Nervenkitzel treibt an und spornt zu neuen Versuchen an

Die Sound- und Lichtkulisse tragen ihren Teil zur Stimmung bei: düstere Hinterhöfe, hektische Alarmanlagen und das leise Knarren einer geöffneten Hintertür sorgen für Momente echter Anspannung. Gerade bei nächtlichen Missionen oder den riskantesten Einsätzen schafft es das Spiel, ein Gefühl von Nervenkitzel zu erzeugen, das man in dieser Preisklasse selten findet. Die Musikuntermalung bleibt bewusst im Hintergrund und unterstützt das Gefühl, allein in feindlichem Terrain unterwegs zu sein, ohne aufdringlich zu wirken.

Die Steuerung legt sich angenehm in die Hand: Die Action- und Schleichelemente verschmelzen zu einem intuitiven Gesamtpaket. Zwar dauert es eine Weile, bis man sich wirklich sicher fühlt – spätere Missionen schieben die Schwierigkeit deutlich nach oben –, doch genau dieser Lernprozess macht einen großen Teil des Spielreizes aus. Die Balance zwischen Belohnung und Herausforderung ist geschickt austariert: Ein missglückter Einbruch kann frustrierend sein, doch genau dieser Nervenkitzel treibt an und spornt zu erneuten Versuchen an.

Spaßiger Koop, aber auch etwas für Einzelspieler

Besonders hervorzuheben ist der Koop-Modus, der das kriminelle Abenteuer in ein soziales Erlebnis verwandelt. Gemeinsam mit bis zu drei Freunden plant ihr eure Raubzüge, verteilt Aufgaben und erlebt die Dynamik von Teamspiel hautnah. Hier zeigt das Spiel sein volles Potenzial: Kommunikation wird zur Währung, und koordiniertes Vorgehen zahlt sich spürbar aus. Einzelspieler kommen jedoch nicht zu kurz – wer den ruhigen, taktischen Solo-Modus bevorzugt, kann ebenso tief in die Unterwelt eintauchen.

Trotz all seiner Stärken bleibt "Crime Simulator" nicht frei von Problemen. Es kommt immer wieder zu einigen technischen Ungereimtheiten wie Fehlern im Leveldesign, vereinzelten KI-Aussetzern oder simplen Bugs, die das Erlebnis kurzzeitig stören können. Diese Kritikpunkte treten zwar nicht dauerhaft auf, wirken aber im Zusammenspiel mit dem ansonsten soliden Fundament etwas ärgerlich. Dass sie aber ein Weiterspielen unmöglich machen, dieser Fall kamm dann nie vor.

Auch die Grafik schwankt stark zwischen hervorragend und gerade noch zweckmäßig.
CookieDev

Schleichen, stehlen, Xbox-Chaos: "Crime Simulator"

Ein weiterer Kritikpunkt ist der Umfang: Zwar gibt es mehrere Maps und Missionen, doch in der Xbox-Version zum Start fehlt es an wirklich großen Umgebungen oder langfristigen Zielen, die über den klassischen Immer-noch-ein-Job-nach-dem-anderen-Rhythmus hinausgehen. Für Fans der Genre-Giganten kann das auf Dauer etwas zu wenig sein – doch im Kontext des Indie-Preises bleibt das Gesamtpaket überraschend überzeugend. Auch die Grafik schwankt stark zwischen hervorragend und gerade noch zweckmäßig.

"Crime Simulator" für Xbox Series X|S ist einer der besseren Beiträge im Genre der Heist- und Stealth-Simulationen. Für ein Spiel aus dem One-Man-Studio zeigt es viel Mut zur Eigenständigkeit und schafft eine Balance zwischen Spannung, Taktik und sozialer Dynamik. Trotz kleinerer Schwächen bei KI und Umfang bietet der Titel ein motivierendes Spielerlebnis, das sowohl Solo- als auch Koop-Fans glücklich macht. Wer Lust auf eine düstere, taktische und manchmal chaotische Verbrecherkarriere hat, findet hier ein spaßiges Paket.

{title && {title} } rfi, {title && {title} } 06.12.2025, 20:07
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