Er kann seine Freude kaum verbergen: Kardinal Christoph Schönborn zeigte sich am Freitag sichtlich erfreut über die Wahl von Papst Leo XIV. und betonte dessen besondere Beziehung zu Österreich. "Er mag Österreich und Wien. Das war bei seinen Besuchen spürbar", sagte der emeritierte Erzbischof bei einer Pressekonferenz in Wien.
Der neue Papst, zuvor als Robert F. Prevost bekannt, war – wie von "Heute" berichtet – zuletzt zu Allerheiligen 2024 in Wien, wo er seine Mitbrüder im Augustinerkloster besuchte und eine feierliche Messe zum 675. Weihetag der Augustinerkirche zelebrierte. Als ehemaliger Leiter des Augustinerordens war er bereits mehrfach in Österreich zu Gast.
Auf die Frage nach einem möglichen Papstbesuch in Österreich antwortete Schönborn mit einem Augenzwinkern: "Möglich ist es freilich, wiewohl Österreich aber wohl nicht das wichtigste Land der Welt ist. Aber fast."
Schönborn beschrieb Leo XIV. als "sehr herzlichen, bescheidenen und durchaus demütigen Mann", der dennoch "sehr bestimmt" sei und führen könne. Besonders hob er die Verbindung von nord- und südamerikanischer Erfahrung hervor: "Der neue Papst habe lange als Ordensmann und Bischof in Lateinamerika gewirkt. Das sei an und für sich schon für einen Nordamerikaner eher ungewöhnlich. Als Bischof in Peru habe er auch erfahren, was Armut ist."
In Bezug auf die Kirchenleitung zeigte sich Schönborn überzeugt, dass Leo XIV. den von Franziskus eingeschlagenen Weg der Synodalität fortsetzen werde: "Ich bin mir sicher, dass Papst Leo XIV. diesen Weg weitergehen wird." Er sehe sein Amt nicht als das eines Monarchen, sondern als Dienst an der Einheit der Kirche.