Tourist am Steuer

Schotte erfindet Schild für unsichere Autofahrer

Im Urlaub plötzlich links Autofahren: für viele ein Stressfaktor. Der Schotte Robert Marshall hat deswegen spezielle Touristen-Kennzeichen entwickelt.
23.09.2025, 19:10
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"Ich wünschte, die Leute wüssten, dass ich Tourist bin, dann würden sie sich von meinem Auto fernhalten", schrie der Schotte Robert Marshall seinen Partner gestresst an, als er in den Ferien auf Teneriffa auf der anderen Seite fahren musste. Die Szene schilderte er gegenüber der BBC.

Seine eigene Erfahrung brachte ihn auf die Idee einen Aufkleber namens Tourist Plate (auf Deutsch: Touristen-Kennzeichen) herzustellen, welcher die Autos von Touristinnen und Touristen speziell kennzeichnet.

Viele Autounfälle in Schottland wegen Touristen

Auch andersherum dürfte der Stress vielen bekannt sein: Denn wer beispielsweise in Schottland Ferien macht, sieht sich plötzlich mit Linksverkehr konfrontiert. Laut einer aktuellen Auswertung von Transport Scotland ist die Zahl der Unfälle, die auf Unerfahrenheit im Linksverkehr zurückzuführen sind, innerhalb eines Jahres um 46 Prozent gestiegen.

Besonders betroffen sind die Highlands, wo viele Reisende mit dem Mietwagen unterwegs sind. Auf der A9, Schottlands längster Fernstraße, kamen in den vergangenen zehn Jahren fast 50 Menschen ums Leben.

Schild soll für mehr Rücksicht sorgen

Mit seiner Idee will der Hotelier Robert Marshall, der selbst in den Highlands lebt, das Risiko schwerer Unfälle senken. Bei seiner erfundenen Tourist Plate handelt es sich um ein magnetisches Schild, das den großen, grünen Buchstaben T zeigt, mit dem Wort Tourist darunter.

Das Kennzeichen soll anderen Autos signalisieren, dass die Person am Steuer mit den Straßen nicht vertraut ist und so für mehr Rücksicht sorgen – ähnlich wie bei Fahranfängerinnen und Fahranfängern.

Touristen-Kennzeichen ist nicht obligatorisch

Die Schilder verkauft Marshall über seine Webseite für knapp über zehn Euro. Die Lieferung innerhalb Großbritanniens ist kostenlos. Auf große mediale Aufmerksamkeit ist seine Idee jedoch erst jetzt gestoßen. Gemeinsam mit der Verkehrssicherheitsaktivistin Laùra Hänsler hat der Schotte den Aufkleber kürzlich auf der A9 getestet. Laut der BBC sind die ersten Erfahrungen positiv: Die Autofahrerinnen und Autofahrer hielten mehr Abstand, sobald sie den Hinweis am Fahrzeug sahen.

Von den schottischen Behörden sind die Aufkleber bislang nicht offiziell anerkannt. Eine Pflicht zur Nutzung besteht ebenfalls nicht. Auf Anfrage von CNN erklärte Transport Scotland: "So wie wir es verstehen, kannst du an deinem Auto alles anbringen, was du willst, solange es nicht anstößig ist."

{title && {title} } red,20 Minuten, {title && {title} } 23.09.2025, 19:10
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