Tierisch gefährlicher Herbst

Herbstdrama: Mehr Wildunfälle als im ganzen Jahr

Die gefährlichste Zeit der Wildtiere beginnt, denn wenn die Tage kürzer werden und der Winter naht, sind Reh & Co. vermehrt unterwegs.
23.09.2025, 15:15
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Wenn im Herbst die Tage kürzer werden, haben Wildtiere ziemlich großen Stress. Für Wildschwein und Hirsch hat die Paarungszeit begonnen und alle anderen sollten genügend Futter für den Winter finden, weshalb sie öfter die todbringenden Straßen überqueren müssen.

Vor allem die zeitige Dämmerung und Dunkelheit kostet vielen Wildtieren das Leben, denn die Kombination zwischen den Umwelt- und Wetterbedingungen werden auch von den besten Autofahrern oftmals unterschätzt. Tierrechtsorganisation PETA hat allerdings einige hilfreiche Tipps für einen sicheren Herbst für Wildtier und Fahrer.

In Österreich kommt es pro Jahr zu etwa 73.000 Wildtierunfällen - meistens Kollisionen mit Reh (55 Prozent) und Hase (25 Prozent). Die häufigsten Unfälle hätten durch Achtsamkeit vermieden werden können.

Tipps für Tier und Mensch

Vergessen wir einmal den unhöflichen Stinkefinger, den Tierschützer mit maximal 30 km/h auf Freilandstraßen jedem schnelleren Autofahrer, der überholt, aus dem Fenster zeigen und konzentrieren uns auf konstruktive Ratschläge gegen Unfälle:

- Die meisten Wildunfälle ereignen sich in den Abend- oder frühen Morgenstunden in Waldabschnitten und an Feldrändern. Dort muss besonders aufgepasst werden.

- Insbesondere im Herbst (und Frühjahr – auch dann steigt die Zahl der Wildunfälle wieder) sollten Menschen achtsam fahren und sich bewusst sein, dass jederzeit ein Wildtier auf die Fahrbahn laufen kann. Ab 100 km/h ist ein Zusammenstoß unausweichlich, bereits ab 80 km/h ist der Bremsweg gefährlich lang.

- Wildtiere sind selten alleine unterwegs. Autofahrende müssen sich darauf einstellen, dass jederzeit weitere Tiere auf die Fahrbahn laufen können.

- Wer ein Wildtier am Straßenrand entdeckt, sollte die Geschwindigkeit drosseln oder, wenn es der Verkehr zulässt, sogar abbremsen, das Fernlicht ausschalten, um das Tier nicht zu blenden und gegebenenfalls hupen, damit das Tier die Fahrbahn verlässt.

-  Sollte es trotzdem zu einem Wildunfall gekommen sein, ist es wichtig, Ruhe zu bewahren und die Unfallstelle abzusichern: Das Fahrzeug möglichst am Fahrbahnrand abstellen, die Warnblinkanlage einschalten und eine Warnweste anziehen – auch wenn das Wildtier geflüchtet ist.

- Wurde ein großes Wildtier verletzt, etwa ein Reh oder Wildschwein, sollte es nicht angefasst werden, da die Tiere sehr wehrhaft sein können. Auch hier Ruhe bewahren, Panik hilft den Tieren nicht, den Unfallort mit Pannendreieck und Warnblinkanlage absichern und die Polizei verständigen. 

- War ein Zusammenstoß tödlich, muss das Tier (wegen eventueller Parasiten oder Krankheiten) mit geschützten Händen an den Straßenrand gezogen werden, damit Weitere Unfälle verhindert werden.

- Unfälle mit kleinen Tieren wie Fröschen, Eichhörnchen, Igeln oder kleinen Vögeln müssen nicht gemeldet werden. Bei Rehen, Wildschweinen, Füchsen und Tieren ähnlicher Größe gilt hingegen die Meldepflicht – Autofahrende müssen die Polizei verständigen. Die Behörde stellt dann eine sogenannte Wildunfallbescheinigung aus.

-  Achtung: Tote Wildtiere dürfen nicht vom Unfallort entfernt werden, sonst droht eine Strafe wegen Wilderei. Hier muss ebenfalls die Polizei informiert werden. 

{title && {title} } tine,red, {title && {title} } Akt. 23.09.2025, 15:37, 23.09.2025, 15:15
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