Gender-Streit an einer Wiener Schule – bereits in der Unterstufe war sich ein Mädchen sicher: Sie sei im falschen Körper geboren. "Sie wollte ein Mann werden", erinnert sich der 13-jährige Achmad, ein Schulkollege. Die Konsequenz für das Mädchen: Statt Unterstützung und Hilfe wurde sie von ihren Mitschülern gemobbt und gehänselt.
Seitdem bekannt wurde, dass das Mädchen ein Junge werden wollte, wurde die Schulzeit für sie zur Hölle. "Jeder war gegen sie", erzählt ihr ehemaliger Schulkollege. Mobbing wurde für die Jugendliche zum Alltag, akzeptiert wurde sie nur von wenigen.
Achmad kann die Aufregung rund um die Thematik nicht verstehen. "Ich finde, sie kann machen, was sie will." Für ihn ist klar: "Man sollte jeden unterstützen. Jeder soll einfach leben, wie er will."
Auch ein Freund des 13-Jährigen, Filip (14), stimmt ihm zu. "Wenn du dich nicht so fühlst, wie in dem Körper, in dem du bist, dann kannst du es auch zeigen", findet der 14-Jährige. Natürlich müsse niemand in der Schule zeigen, dass man als Mädchen zum Jungen werden will, "aber es ist kein Problem, wenn du das zeigen willst."
Im Rahmen des Projekts "Respekt: Gemeinsam stärker" setzen sich die Schülerinnen und Schüler des Willi-Resetarits-Bildungscampus in Floridsdorf mit genau solchen Themen auseinander. Im Zuge von Schauspielworkshops spielen sie ähnliche Szenen nach, überlegen zusammen, wie man sich richtig verhält und Zivilcourage zeigen kann.