Israel bedauert Vorfall

Schüsse auf Diplomaten – Österreicher unter Betroffenen

Da die Diplomaten von ihrer geplanten Route abwichen, gaben die israelischen Soldaten Warnschüsse ab. Mittendrin auch ein Gast aus Österreich.
Newsdesk Heute
21.05.2025, 19:49
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Israelische Soldaten haben im Westjordanland Schüsse in Richtung einer Gruppe von Diplomaten abgefeuert. Es habe sich um "Warnschüsse" gehandelt, weil die Diplomaten von der vorgesehenen Route "abgewichen" seien, erklärte die israelische Armee am Mittwoch. Sie äußerte zugleich ihr "Bedauern" über den Vorfall. Bei dem Vorfall sei niemand verletzt worden.

Mittlerweile wurde bekannt, dass sich unter den Diplomaten auch ein Vertreter aus Österreich befand. Außenministerin Beate Meinl-Reisinger (NEOS) habe bereits mit der betroffenen Person gesprochen.

"Ich habe mit unserem österreichischen Vertreter vor Ort telefoniert und bin sehr erleichtert, dass ihm nichts passiert ist", schrieb Meinl-Reisinger auf X. Zudem prangerte die Außenministerin an, dass so etwas nicht passieren dürfe. Das Außenministerium gehe davon aus, dass der Vorfall von den israelischen Behörden aufgeklärt wird.

Diplomaten wollten Flüchtlingslager besichtigen

Die Diplomaten haben sich auf Einladung der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) in dem Gebiet befunden. Die Delegation wollte das dortige Flüchtlingslager in Jenin besichtigen und sich über die humanitäre Lage vor Ort informieren.

Die PA verurteilte "das abscheuliche Verbrechen der israelischen Besatzungstruppen" aufs Schärfste. Das Außenministerium der Behörde sprach von einem "eklatanten und schwerwiegenden Verstoß gegen das Völkerrecht".

Auch andere Europäer unter Beschossenen

Neben dem österreichischen Vertreter befanden sich auch Delegierte der EU, Deutschlands, Italiens und Spaniens unter den Beschossenen. EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas forderte Israel dazu auf, den Vorfall zu untersuchen und diejenigen zur Verantwortung zu ziehen, die das Leben der Diplomaten bedroht hätten. Auch das spanische Außenministerium verurteilte den Vorfall.

Klärung in der Causa wünscht sich auch Berlin. Deutschlands Außenminister Johann Wadephul habe bereits mit den betroffenen Kollegen vor Ort telefoniert. Wadephul werde gegenüber seinem israelischen Amtskollegen zum Ausdruck bringen, dass die Regierung in Jerusalem die Unverletzlichkeit von Diplomatinnen und Diplomaten respektieren müsse, hieß es.

Noch einen Schritt weiter ging der italienische Außenminister Antonio Tajani. Er kündigte an, den israelischen Botschafter in Rom einzubestellen.

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