Sonnenbrillen

Schützen helle Gläser genauso gut wie dunkle?

Gelb, Rosa, Hellblau - bunte Sonnenbrillengläser liegen im Trend. Doch wie steht es um den UV-Schutz? Ein Augenoptikermeister klärt auf.
Christine Scharfetter
15.08.2025, 14:26
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Bunten Sonnenbrillengläsern liegen 2025 nicht nur im Trend, die farbigen Shades sind auch ein kleiner Gute-Laune-Boost. Doch schützen bunte Sonnenbrillengläser genauso gut vor UV-Strahlen wie dunkle? "Die Tönung einer Sonnenbrille bestimmt lediglich den Blendschutz und ist nicht für den UV-Schutz verantwortlich", erklärt Stefan Ott, Augenoptikermeister und Niederlassungsleiter bei Fielmann in der Mariahilfer Straße in Wien. Auch hell getönte oder nahezu transparente Gläser gewährleisten laut dem Experten einen vollständigen UV-Schutz.

Das garantiert den UV-Schutz

Zudem weist das CE-Zeichen einer Sonnenbrille darauf hin, ob sie vor UV-Strahlen schützt. Dieses muss immer auf der Innenseite des Bügels abgedruckt sein. "Die Kennzeichnung garantiert einen ausreichenden UV-Schutz und bestätigt, dass die Brille den EU-Qualitätsstandard erfüllt." Doch Achtung: Bei billigen Brillen vom Strandhändler kann das CE-Zeichen mitunter gefälscht sein. Deshalb sollte man seine Sonnenbrille am besten beim Optiker seines Vertrauens kaufen.

Stefan Ott ist Augenoptikermeister und Niederlassungsleiter bei Fielmann in der Mariahilfer Straße in Wien.
Fielmann

Achtung bei diesen Gläserfarben

Zwar habe die Glasfarbe nichts mit dem UV-Schutz zu tun, dennoch rät der Augenoptikermeister von bestimmten Farben ab. "Wir empfehlen für Sonnenbrillengläser die Farben grün, grau oder braun", erklärt Ott. Gläser in den Farben Pink, Blau oder Gelb verändern die Farben der Umgebung sehr stark. Und weil man dann nicht mehr gut erkennen kann, ob eine Ampel gerade grün oder rot ist, seien diese Glasfarben für den Straßenverkehr nicht zu empfehlen.

Der Blendschutz wird zudem durch die Filterkategorie beschrieben, wie intensiv ein Brillenglas getönt ist. Es gibt sie in den Stufen 0 bis 4. Gläser der Filterkategorie 0 haben nur eine sehr geringe Tönung, die kaum Licht- und Blendschutz bietet. Erst ab Filterkategorie 1 spricht der Fachmann von Sonnenschutzgläsern. Gläser mit Filterkategorie 4 lassen nur maximal acht Prozent des Lichts durch. "Sie eignen sich vor allem für sehr starke Sonneneinstrahlung auf glitzernden Oberflächen wie dem Ozean oder Gletschern im Hochgebirge – auf keinen Fall aber zum Autofahren!", warnt Augenoptikermeister Ott.

UV-Schutz im Schatten und am Meer

"Selbst im Schatten kommen noch bis zu 90 Prozent der Strahlung an. Spiegelungen auf dem Wasser, am Sandstrand oder als Reflexion auf hellem Papier beim Lesen im Freien können die Belastung sogar um bis zu 70 Prozent erhöhen", erläutert Fielmann-Experte Ott. Selbst bei bewölktem Himmel ist die Strahlungsintensität nicht zu unterschätzen. Besonders intensiv ist die schädliche Strahlendosis im Hochgebirge und an Meeresstränden. Schnee und Wasseroberflächen verstärken die Wirkung des Sonnenlichts um ein Vielfaches. An sonnigen Tagen und in südlichen Regionen sollte man auch im Schatten immer eine gute Sonnenbrille tragen.

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