Eincremen, eincremen, eincremen! Man kann es gar nicht oft genug sagen. Im Freibad, am See oder am Meer ist Hautschutz oberste Priorität. Soweit so gut. Was wir jedoch vergessen ist, dass die Haarpracht ebenso stark unter der Sonne leiden kann wie die Haut.
UV-Strahlen sorgen dafür, dass das Haar ausbleicht. Die Sonnenstrahlen lassen die Haarpigmente oxidieren und schädigen die chemischen Bindungen, die das Haar zusammenhalten lassen. Obwohl die Haare durch die Sonne aufgehellt werden, werden die Strähnchen oft trocken und spröde und können sogar abbrechen.
Die Trichologin (Haarexpertin) Anabel Kingsley erklärt im Interview mit "The Independent", dass nicht nur das Kopfhaar unter der Sonne leidet, sondern auch die Kopfhaut. Sonnenbrand auf der Kopfhaut kann zu Schuppenbildung und langfristigen Schäden, wie beschleunigter Follikelalterung und sogar zu Hautkrebs, führen. Deshalb ist es besonders wichtig, auch die Glatze mit Sonnencreme zu schützen. Die Trichologin appelliert auch, mit seinem Haar – besonders im Urlaub – sanft umzugehen. Um Knoten in den Haaren gut zu lösen, sollte ein Leave-In-Spray und ein grobzinkiger Kamm benutzt werden.
Keiner ist vor den potenziellen Schäden der Sonnenstrahlung auf die Haare gefeit, dennoch gibt es bestimmte Haartypen und Haarfarben, die eher zum Brechen neigen. Vor allem graues und weißes Haar ist besonders anfällig für UV-Schäden, weil ihnen das Pigment Melanin fehlt und dieses einen gewissen natürlichen Schutz bietet. Außerdem ist feineres Haar ebenfalls für Sonnenschäden anfälliger, da es von Natur aus brüchiger ist.
Wer seine Haare mit chemischer Farbe belastet, riskiert die Gesundheit jener ebenso. So verrät Victoria Beckhams Haarstylist, Jason Collier, dass gefärbtes Haar in der prallen Sonne besonders schnell verblassen kann. Das trifft vor allem auf Rottöne und kräftige Töne zu. Er betont zudem auch, dass lockiges und krauses Haar unter den UV-Strahlen leidet, da es von Natur aus trockener ist und daher mehr Feuchtigkeit braucht.
Viele Kosmetikmarken haben einen Sonnenschutz für die Haare in ihrem Sortiment. Laut Kingsley können Inhaltsstoffe wie UV-Filter und Absorber durchaus dazu beitragen, die Haarfasern vor Sonnenschäden und Pigmentveränderungen zu schützen. Inhaltsstoffe wie Silikone werden häufig verpönt, können aber eine Schutzbarriere bilden, die dabei helfen kann, Öle zu versiegeln.
Um die Haare in der heißen Saison besonders gut zu pflegen, betont der Haarstylist, jeden Tag einen UV-schützendes Leave-In-Produkt in die Haare zu geben. Vor dem Schwimmen sollte das Haar mit sauberem Wasser gespült werden, um so die Chlor-Aufnahme zu minieren. Nach dem Plantschen sollte die Mähne wieder mit klarem Wasser gespült werden.