Bleibt er, oder bleibt er nicht? Diese Frage beschäftigt die Motorsport-Welt weiterhin. Gemeint ist natürlich Vierfach-Weltmeister Verstappen, um dessen Zukunft sich schon wochenlang wilde Spekulationen ranken. Fakt ist jedenfalls: Der Vertrag des Niederländers läuft eigentlich noch bis 2028.
Aufgrund der sportlichen Talspirale der letzten Monate hielten sich aber Abgangsgerüchte rund um den Vierfach-Champion hartnäckig. Auch, weil sein Förderer und Mentor, Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko, schon mehrmals betonte, der Niederländer wolle im schnellsten Auto sitzen. Und glaubt man Spekulationen im Fahrerlager, dann soll Mercedes 2026 zumindest den besten Motor im Feld haben. Im Gegensatz zu den Bullen, die erstmals selbst zum Motorenbauer werden.
In der Sommerpause greift eine Ausstiegsklausel, sollte Verstappen nicht in den Top Drei der Fahrer-Weltmeisterschaft liegen. Aktuell belegt der Niederländer aber den dritten Platz. Ein Verstappen-Abgang wäre aber auch ohne eine derartige Klausel möglich.
In niederländischen Medien herrschte zuletzt helle Aufregung, nachdem diese über eine mögliche große Verstappen-Ankündigung schon am Rande des kommenden Wochenendes in Spa berichteten. Eine große Pressekonferenz sei geplant, hatte es geheißen. Dies wurde aber umgehend vom Verstappen-Lager dementiert.
Wenn es nach Ex-Formel-1-Pilot Ralf Schumacher geht, dann wird eine endgültige Entscheidung noch einige Wochen auf sich warten lassen, Verstappen werde wohl noch die beiden Rennen in Spa und Budapest vor der Sommerpause abwarten, glaubt der Bruder von Siebenfach-Weltmeister Michael Schumacher, der jüngst gerade in Bezug auf die Entlassung von Teamchef Christian Horner gut informiert war.
"Ich glaube, dass Red Bull einen extrem guten Schachzug gemacht hat, Mekies in diese Position zu hieven", blickte Schumacher im "Sky"-Podcast "Backstage Boxengasse" auf Laurent Mekies, den Horner-Nachfolger. "Das hat etwas im Team gemacht. Man hört: die Laune ist eine ganz andere, die Herangehensweise ist eine andere", meinte Schumacher.
Verstappen war in seiner kompletten Formel-1-Karriere nur im Energydrink-Imperium, anfangs bei Toro Rosso, dann bei Red Bull, betonte Schumacher. Vielleicht "will er erst gar nicht weg", meinte der Ex-Pilot. "Ich glaube aber, dass es wieder sehr, sehr offen ist. Er weiß natürlich auch: Dieses Team steht komplett hinter ihm", meinte Schumacher. Bei den "Silberpfeilen" könnte dies anders sein.
Eine Entscheidung sei in der vierwöchigen Sommerpause denkbar. "Ich glaube tatsächlich, dass man abwarten möchte, was Mekies macht. Ich glaube, dass die drei – also Papa, Manager und er – sich in der Sommerpause zusammensetzen, die Listen nebeneinander legen", meinte der Deutsche. Dann würde das Trio "Für und Wider" abwägen. "Und dann die Entscheidung treffen", meinte Schumacher, der auch eine Tendenz abgab: "Letzte Woche sah ich es noch ganz anders. Gefühl ist Red Bull seine Heimat", meinte der 50-Jährige. Bei Mercedes sei die Ausgangslage als großer Konzern da anders.
