Neustart für Stefan Schwab! Nach fünf Saisonen in Saloniki setzt der 34-Jährige seine Karriere bei Holstein Kiel fort. "Viele sagen, es ist verrückt, in diesem Alter zum Absteiger in die 2. deutsche Liga zu gehen, weil sie sehr hart und intensiv ist. Aber ich bin körperlich fit", berichtet der ÖFB-Legionär im "Heute"-Gespräch. "Ich kann hier nochmal viel lernen – als Fußballer und als Mensch. Das ist der große Reiz für mich."
Schwab hatte auch die Option, zu Ex-Klub Rapid zurückzukehren. "Es gab Gespräche, hätte passen können. Vor allem traue ich Peter Stöger zu, erfolgreich zu sein. Die Euphorie ist groß – wie fast immer zu Beginn einer Saison. Aber ich habe mich für Kiel entschieden, weil es eine neue Erfahrung ist. Und wer genau hinschaut, weiß, wie die 2. Liga in Deutschland tickt. Sie war vom Zuschauerschnitt her Europas Liga mit den drittmeisten Fans. Das mitzuerleben erschien mir interessanter, als nach Österreich zu gehen, wo ich schon zehn Jahre war."
Auf weitere Angebote, die eintrudeln könnten, wollte Schwab nicht warten. "Das wäre eine Schnapsidee. Denn wenn das gebotene Gesamtpaket ohnehin passt, sollte man nicht absagen." In Kiel war das der Fall.
Mit einem Auge verfolgt der Routinier dennoch die Kaderplanung von Rapid – vor allem die Entwicklungen rund um Marko Arnautovic. "Es würde mich freuen, wenn es was wird. Er ist ein Ausnahmekönner, der den Unterschied ausmacht. Er wäre für 20 Tore oder mehr gut. Und wenn du so einen Goalgetter vorne drinnen hast, heißt es auch automatisch, dass du mehr Spiele gewinnst. Es wäre für Rapid in allen Belangen eine Win-Win-Situation. Es könnte richtig geil werden. Marko würde einen Hype auslösen, könnte Kult-Status erreichen."
Den genießt Schwab bei Saloniki, wo er Kapitän war, griechischer Meister und Cup-Sieger wurde. "Der Abschied ist meiner Familie und mir schwergefallen. Wir fühlten uns wohl, waren verwurzelt. Die Nachbarn, die Kindergartentante, sogar der Tankwart – sie alle fingen beim Verabschieden zu weinen an."
Aktuell hält sich Schwab, der mit Ex-Kicker Richard Windbichler den Podcast "Play 2 Grow" betreibt, mit Kiel in den USA auf. Die "Störche" buchten ein Camp in Minnesota. "Absolut untypisch, aber cool, um das Teambuilding zu fördern. Wir reisen auch nach Chicago, schauen uns die NBA-Halle der Bulls an, gehen zu den Timberwolves, waren beim Gold-Cup zuschauen. Und die Trainingsanlage hier spielt ohnehin in einer anderen Liga – typisch amerikanisch."