Wildtiere

Schon sechs Riesenschlangen in Wien ausgesetzt

Schlangenbegegnungen stehen momentan auf der Tagesordnung. Nun wurden innerhalb von zwei Wochen insgesamt sechs Exoten in Wien ausgesetzt.

Christine Kaltenecker
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Dieser Tigerpython wurde in Floridsdorf gefunden und ist bereits über vier Meter lang.
Dieser Tigerpython wurde in Floridsdorf gefunden und ist bereits über vier Meter lang.
©Tierquartier Wien

Wer weiß schon, was hinter verschlossenen Türen passiert? Schlangen und andere Exoten verhalten sich ruhig und erregen kein Aufsehen, wenn der Halter es nicht möchte. Da es in den vergangenen Wochen wieder zu vermehrten Rettungsaktionen seitens der Tierschutzombudsstelle und des TierQuarTier Wiens kam, appellieren die Tierschützer nun an die Halter von exotischen Tieren.

„Wer sich ein Tier anschafft, muss unbedingt vorher die nötige Sachkunde erwerben, um zu wissen, auf was man sich einlässt. Für Reptilien, die sehr spezielle Ansprüche an die Haltung stellen, gilt das ganz besonders“

Sechs Tiere in zwei Wochen

Während im 12. Wiener Gemeindebezirk eine ungiftige Kornnatter einfach in den Hausmüll geworfen wurde und aufgrund dieser Tortur verstarb, fand man beispielsweise einen fast vier Meter langen Tigerpython in einem Gebüsch in Floridsdorf. Ein weiterer Albino dieser Art wurde an der exakt selben Stelle einige Tage später entdeckt. Weitere drei Königspythons wurden in kleinen Transportboxen auf offener Straße in Simmering zurückgelassen.

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    Innerhalb von nur zwei Wochen wurden insgesamt sechs exotische Schlangen in Wien gefunden.
    Innerhalb von nur zwei Wochen wurden insgesamt sechs exotische Schlangen in Wien gefunden.
    ©Tierquartier Wien

    „Es ist erschreckend, dass immer wieder Tiere komplett hilflos auf die Straße gesetzt werden. Gerade exotische Heimtiere haben in unseren Breitengeraden draußen kaum eine Überlebenschance“, so Thomas Benda, Betriebsleiter des TierQuarTier Wien. „Wer sich seiner Schlange auf diese Art und Weise entledigt, dem fehlen vermutlich nicht nur Wissen und Empathie für diese sensiblen Wildtiere, sondern jegliche Moral“, betont die Wiener Tierschutzombudsfrau Eva Persy.

    MELDEPFLICHT!
    Wer die Haltung eines Wildtieres mit besonderen Ansprüchen nicht binnen zwei Wochen bei der zuständigen Behörde meldet, riskiert Geldstrafen von bis zu 3.750 Euro. Über weitere rechtliche Vorgaben sowie über seriöse fachliche Anlaufstellen für an Exoten Interessierte gibt die Tierschutzombudsstelle Wien gerne Auskunft.

    Haben Sie Informationen zu den ausgesetzten Tieren?

    Sachdienliche Hinweise auf den Besitzer bzw. die Besitzerin sind an das Fundservice für Haustiere unter 01/4000 80 60 erbeten. Das Aussetzen von Tieren ist verboten, es drohen Strafen von bis zu 7.500 Euro.