Wintersport

Shiffrin nach Tränen-Drama: "Will eine zweite Chance"

Mikaela Shiffrin hat einen ersten Schritt aus der Olympia-Krise gemacht. Zwar war sie im Super-G weit weg von Medaillen, sah aber das Ziel. 

Markus Weber
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Mikaela Shiffrin
Mikaela Shiffrin
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Ausfall im Riesentorlauf, Ausfall im Slalom. Die Spiele in Peking begannen für die US-Amerikanerin mit einem beinahe historischen Debakel. Deshalb saß die 26-Jährige, die fünf Medaillen als Ziel anpeilte, auch nach dem Ausfall im Torlauf beinahe eine halbe Stunde weinend am Streckenrand, wurde von Trainern getröstet. Und überlegte sogar, vorzeitig aus Peking abzureisen. 

Wenige Stunden später hatte die 73-fache Weltcupsiegerin allerdings wieder ihren Willen gefunden, entschloss sich für einen Start im Super-G am Freitag. Da war die eigentlich als Favoritin gehandelte Shiffrin als Neunte (+0,79) weit weg von den Medaillenrängen, sah aber wieder das Ziel, bot eine solide Leistung. Nicht das, was die 26-Jährige zu leisten im Stande ist, aber eine Fahrt, aus der sie selbst viel Kraft zog. 

"Riesige Erleichterung"

Shiffrins Botschaft nach dem Rennen war klar: Ich kann es noch. "Es war so viel Enttäuschung nach der letzten Woche da, so viele Emotionen. Ich war mir nicht sicher, ob ich für diese Herausforderung heute bereit bin. Heute aber das Rennen zu fahren war das Beste, das ich tun hätte können", meinte die US-Amerikanerin bei "NBC". 

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    Picturedesk, Gepa

    "Es hat sich wirklich nach gutem Skifahren angefühlt. Ich bin stark gefahren. Und es ist eine riesige Erleichterung, jetzt hier im Ziel zu stehen, das ist gut für meinen Kopf: Ich habe nicht alles verlernt", ergänzte die 26-Jährige. Shiffrins Lauf war ungewöhnlich. Einerseits wirkte sie kämpferisch wie selten in der Hocke, andererseits schien sie nicht voll in ihre Technik zu vertrauen, holte in der engen Kurve vor dem Canyon ungewohnt weit aus. 

    "Will eine zweite Chance"

    "Ich wollte im Kurs sauber fahren, nicht gewinnen. Ich dachte nicht, dass wir eine Chance haben, eine Medaille zu gewinnen, wo so viele Läuferinnen das ganze Jahr Super-Gs fahren. Alles war auf dem Punkt", sprach sich Shiffrin weiter Mut zu. 

    Gleichzeitig blickte sie bereits auf den kommenden Donnerstag. Da steht die Alpine Kombination auf dem Programm. Und Shiffrin ist trotz der größten Krise ihrer Karriere eine der Topfavoritinnen. Sie werde die Kombination definitiv bestreiten, dafür auch die Abfahrtstrainings fahren. Und dann den Slalom-Hang bezwingen, der sie nach fünf Toren abwarf. "Ich will den Kurs fahren und ich will ihn gut fahren. Ich will eine zweite Chance im Kombi-Slalom." Eine Chance auf das erlösende Edelmetall...

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